Auf einen Blick
- Annalena Miano spielt Valmira in der Serie «Tschugger»
- Miano plant einen Umzug nach Zürich für mehr Möglichkeiten
- «Tschugger» endet mit der vierten Staffel
In der Walliser Krimi-Parodie «Tschugger» spielt sie seit 2021 die taffe Rapperin Valmira, die ihren ersten Hit landen will. Auch privat ähnelt das Leben von Darstellerin Annalena Miano (24) immer mehr ihrer Figur. Nachdem sie in der Erfolgsserie ihre erste Schauspielerfahrung sammeln konnte, will sie nun mit anderen Engagements daran anknüpfen. Und auch sonst hat die Verkörperung von Valmira neuen Wind in ihr Leben gebracht, sagt die Walliserin im Gespräch mit Blick.
«Mittlerweile mag ich deutschen Rap fast genauso wie die Figur, die ich spiele. Zudem schreibe ich eigene Lieder. Wer weiss, ob ich diese einmal herausbringe», sagt Miano. «Und ich habe viel von ihrer Power übernommen. Ich setze jetzt Grenzen und stehe für mich ein. Das finde ich wichtig. Ansonsten gibt es aber wenig Gemeinsamkeiten.» Spannend: Beobachtern zufolge ist ihre Rolle von der Rapperin Loredana inspiriert, bestätigt ist dies allerdings nicht. Zu Beginn der Serie steht jeweils: «Ähnlichkeiten mit realen Personen sind nicht immer rein zufällig.»
Vom Tanzstudio ans Set
Dass Miano bei «Tschugger» und somit in der Filmszene gelandet ist, entstand durch Umwege. «Ich hatte bis dahin nur ein paar kleine Werbedrehs gemacht», sagt die Darstellerin. Zum Vorsprechen kam sie durch einen Job, den sie an einer Tanzschule hatte. «Die Eigentümerin wurde fürs Casting angefragt, wollte aber selbst nicht gehen. Danach hat sie die Tanzlehrerinnen und auch mich gefragt, ob wir interessiert seien. Also habe ich vorgesprochen und der Rest ist Geschichte.»
Für «Tschugger»-Schöpfer David Constantin (40), der auch Hauptfigur Johannes «Bax» Schmidhalter verkörpert, war es ein Anliegen, mit Laiendarstellern zu arbeiten. «Schon in der Werbung sind wir oft diesen Weg gegangen und haben gute Erfahrungen damit gemacht», sagt er. Wenn man sich nur auf Schauspielerinnen und Schauspieler konzentriere, sei die Auswahl im Wallis eher klein. «Durch vergangene Produktionen lernten wir, wie wir gut mit Laien arbeiten können. Wie man Proben kann, welche Übungen wir machen, damit sich jeder vor der Kamera wohlfühlt», so Constantin. «Das hat uns grossen Spass gemacht, diesen anderen Weg zu gehen.»
Ergotherapie-Studium in Winterthur
Für Miano war dieses Vorgehen bei «Tschugger» ein Volltreffer. Das Schauspielern erlernte sie aktiv am Set. «Ich habe mich natürlich auch sehr informiert über Bücher, Kurse gemacht und immer wieder geschaut, wie ich mich entwickeln kann», sagt sie. Gleichzeitig hat sie neben ihrer Arbeit in der Produktion der vier «Tschugger»-Staffeln ein Studium zur Ergotherapeutin an der ZHAW in Winterthur absolviert. «Von diesem Wissen werde ich immer profitieren können. Aber jetzt lege ich meinen Fokus aufs Schauspiel», sagt sie.
Ihre Karriere plant Miano von ihrer Heimat aus. Während des Studiums wohnte sie in Winterthur, nun ist sie zurück in ihr Elternhaus gekehrt. Ins auf 1327 Höhenmeter gelegenen Bergdorf Blatten bei Naters, das am Fuss des Skigebiets Belalp liegt. «Schon in der Kindheit konnte ich immer direkt mit dem Snowboard zu mir nach Hause fahren», sagt sie. Die Idylle sei ihre Ruheoase und auch ein Ort, an dem sie gerne zurückkommt, um zu entschleunigen. «Als Kind war ich viel im Wald, ich habe das magisch in Erinnerung. Und die Ruhe des Dorfs schätze ich noch heute.»
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Umzug nach Zürich in Planung
Mittlerweile wird Miano auch auf der Strasse erkannt. «Ich werde immer wieder auf die Tschugger-Rolle angesprochen, allerdings vermehrt im Wallis.» Lustig seien die Interaktionen mit Menschen, die die Serie kennen, aber nicht wissen, dass sie dort mitspiele. «Da löse ich erst zum Schluss auf, dass ich dort involviert bin. Ich will meist erst eine ehrliche, direkte Meinung zur Serie hören.»
Wie es konkret bei Miano weitergeht, kann sie noch nicht sagen. Sie sei in diversen Casting-Prozessen und habe auch schon Engagements, die sie noch nicht verraten darf. «Jedenfalls freue ich mich, mal eine neue Rolle zu entdecken. Schauspielern wurde zu meiner Leidenschaft», so Miano. Auch ein Umzug nach Zürich ist geplant. «Anfangs hatte ich schon Mühe mit der Grösse von Winterthur. Aber ich habe mich an grössere Städte gewöhnt. In Zürich gibts mehr Möglichkeiten», so die Walliserin. «Auch wenn ich bei schlechtem Wetter immer die Heimat vermisse – im Wallis scheint ja gefühlt an 365 Tagen im Jahr die Sonne.»
Wehmütig über «Tschugger»-Ende
Dass «Tschugger» mit der vierten Staffel zu Ende geht, stimme sie wirklich wehmütig. «Es war so lange Zeit ein grosser Teil von mir. Und mich jetzt davon zu verabschieden, auch von Valmira, tut schon ein bisschen weh.» Die vielen positiven Erinnerungen an die Walliser Parodie-Polizei überwiegen aber: «Es war eine wunderschöne Zeit, und ich konnte viel lernen. Mal schauen, wie es jetzt weitergeht.»
«Tschugger – der lätscht Fall» ist ab dem 10. Oktober 2024 in den Deutschschweizer Kinos und ab dem 24. November 2024 auf SRF 1 zu sehen.
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