Die israelische Sängerin Eden Golan (20) nimmt für Israel am diesjährigen Eurovision Song Contest ESC teil. Dies tut sie laut Medienberichten mit dem bisher unveröffentlichten Lied «October Rain». Der Song soll sich laut der Zeitung «Israel Hayom» auf das Massaker der Hamas im vergangenen Oktober im Süden Israels beziehen. Für die ESC-Verantwortliche, die Europäische Rundfunkunion European Broadcasting Union (EBU), sei der Song jedoch zu politisch und könnte abgelehnt werden, wie das israelische Blatt «Ynet» berichtet. Denn die offiziellen Regeln des Wettbewerbs untersagen jegliche politische Äusserungen.
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Wie eine Sprecherin des öffentlich-rechtlichen israelischen TV-Senders Kan gegenüber der «Times of Israel» erklärt, stünde der Fernsehsender «in einen Dialog mit der EBU bezüglich des Liedes, das Israel beim Eurovision Song Contest repräsentieren wird». Ursprünglich hätte das Lied laut «Ynet» letzte Woche vorgestellt werden sollen, nun wurde der Termin aber nach hinten geschoben. Dies, weil die EBU mehr Zeit brauche, um den Song auf politische Äusserungen hin zu prüfen. Für die Verantwortlichen in Israel ist derweil eines klar: «Wir werden den Text oder das Lied nicht ändern, selbst wenn dies bedeutet, dass Israel dieses Jahr nicht an der Eurovision teilnehmen wird».
EBU hat bisher an Israel festgehalten
Wegen des Krieges im Gazastreifen kamen bereits Stimmen auf, die den Ausschluss von Israel am ESC forderten. Besonders die skandinavischen Länder machten sich dafür stark. Die EBU stellte im Januar gegenüber dem schwedischen «Aftonbladet» klar, dass sie Teilnahme Israels gründlich geprüft und dabei festgestellt hätten, dass das Land alle Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllten. Zudem ergänzten sie: «Es handelt sich um einen Wettbewerb für Rundfunkanstalten – nicht für Regierungen».
Die Boykottforderungen gegen Israel sorgen für einen Aufschrei unter Hollywood- und Entertainment-Stars. Über 400 unterzeichnete einen offenen Brief der Nonprofit-Organisation Creative Community for Peace – unter ihnen Helen Mirren, Liev Schreiber, Boy George, Sharon Osbourne und Selma Blair. Im Brief heisst es: «Wir glauben, dass solche Anlässe wichtig sind, um kulturelle Gräben zu überwinden und Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zusammenzuführen». Wer zum Boykott Israels aufrufe, untergrabe den Spirit des Eurovision Song Contests – und verwandle ihn in einen politischen Anlass.
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