Urteil im Depp-Prozess ab Dienstag erwartet
Jury muss Heard nur ein einziges Detail glauben

Wochenlang lieferten sich Amber Heard und Johnny Depp vor Gericht die Schlammschlacht des Jahres. Ab Dienstag könnte Gewissheit herrschen, wer diese als Sieger verlässt.
Publiziert: 30.05.2022 um 13:43 Uhr
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Amber Heard …
Foto: AFP

Es wird ernst im Fall Amber Heard (36) gegen Johnny Depp (58). Am Freitag hat Richterin Penney Azcarate (63) den Prozess an sieben Geschworene übergeben. Zuvor versuchten die Verteidiger beider Seiten, die Jury in den Abschlussplädoyers ein letztes Mal auf ihre Seite zu ziehen.

Jetzt heisst es: Warten aufs Urteil der Geschworenen. Die siebenköpfige Jury muss entscheiden, ob sie den Gewaltvorwürfen von Amber Heard gegen ihren Ex-Mann Glauben schenkt. Eine Entscheidung wird ab Dienstag erwartet.

Was Depp laut «Bild» zugutekommt, ist der Mangel an Fotobeweisen, die Heards Verletzungen zeigen, sowie der Mangel an Zeugen, die die angeblichen Gewaltausbrüche des «Fluch der Karibik»-Stars mitbekommen haben.

Sollte die Jury zum Entschluss kommen, dass sämtliche Aussagen von Heard gegenüber ihres Ex-Mannes gelogen waren, gewinnt Depp den Prozess.

So geht Heard als Siegerin hervor

Doch es gibt einen Knackpunkt: Die Geschworenen müssen nur einen einzigen Gewaltvorwurf glauben, damit Heard den Prozess gewinnt. Denn das würde heissen, dass sie wahrheitsgemäss sagen kann, häusliche Gewalt erlebt zu haben.

Was bereits jetzt klar ist: Wirklich gewinnen wird bei diesem Prozess keiner. Während sechs Wochen warfen sich die Schauspieler Beschimpfungen an den Kopf, offenbarten Drogen- und Alkoholexzesse. Jedes noch so private Detail ihrer Beziehung kam an die Öffentlichkeit.

Ob die Schlammschlacht Auswirkungen auf die Filmkarrieren der beiden hat, ist schwierig zu beurteilen. Heard dürfte es aber schwerer haben, in Zukunft eine Rolle zu ergattern. Denn während man Johnny Depp in der Öffentlichkeit für seine Coolness im Gerichtssaal feiert, wird der Ruf von Amber Heard immer schlechter.

Rekord-Verkäufe bei Dior

So stellte die Luxusmarke Dior, von der Johnny Depp eines der Werbegesichter ist, die Zusammenarbeit nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht ein. Im Gegenteil. Gemäss der deutschen Zeitung verkauft die Marke seither so viel Parfüms wie noch nie.

Im Durchschnitt wird alle drei Sekunden eine Flasche Dior Sauvage verkauft. Bei einem Preis von 100 Franken pro Flasche sind das umgerechnet knapp drei Millionen Franken Umsatz pro Tag, was es zum aktuell erfolgreichsten Parfum der Welt macht. (fmü)

Der Fall Johnny Depp gegen Amber Heard

Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)

Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)

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