Diese Rolle hätte ihr Leben verändern können. Die britische Schauspielerin Tamzin Merchant (33) hätte bei «Game of Thrones» eigentlich Drachenmutter Daenerys Targaryen verkörpern sollen. 2009 wurde mit der damals 21-Jährigen gar eine Pilotfolge gedreht. Doch berühmt wurde eine andere: Emilia Clarke (34) wurde dank Daenerys zum Weltstar.
Aus welchen Gründen es dazu kam, erzählt Merchant nun selbst in einem Interview mit «Entertainment Weekly». Ausschlaggebend war, dass ihr die Rolle überhaupt nicht gefallen hat – und ein Pferd. Aber der Reihe nach.
Tamzin Merchant war «voller Angst»
Merchant hatte schon zu Beginn ein ungutes Gefühl – liess sich dann aber doch überzeugen, den Piloten zu drehen. Danach fand sie sich in einer Szene wieder, in der sich die Schauspielerin extrem unwohl fühlte: «Dann fand ich mich selbst nackt und voller Angst in Marokko auf einem Pferd reitend, das sich ganz klar mehr darüber freute, dort zu sein, als ich.»
Denn das Pferd bekam eine Erektion, als sie mit ihrem Filmpartner Khal Drogo (Jason Momoa, 41) eine Sexszene drehte. Ausserdem fanden die Produzenten, dass die Chemie zwischen den beiden Schauspielern nicht stimmte.
Für sie sei das eine Lektion gewesen, mehr auf ihr Bauchgefühl zu hören. «Wenn mein Bauch mir sagt, die Story ist keine, die ich gern erzählen möchte, dann sollte ich nicht versuchen, mich dafür zu begeistern, weil andere Leute mir sagen, dass ich mich begeistern sollte.» «Game of Thrones» sei für sie nie eine fesselnde Geschichte gewesen.
Sie gönnt Emilia Clarke den Erfolg
Die Produzenten gaben kurz darauf Emilia Clarke die Chance, die Drachenmutter zu spielen – und landeten damit einen Volltreffer. Insgesamt wurde die Schauspielerin für die Verkörperung der Rolle vier Mal für den Emmy nominiert. «Ich denke, es spricht für Emilia Clarke, daraus eine solch ikonische Rolle gemacht zu haben – sie war offensichtlich begeistert davon, die Geschichte zu erzählen, und sie war unglaublich und exzellent», freut sich Merchant über den Erfolg ihrer Kollegin.
Tamzin Merchant hatte so Gelegenheit, sich anderen Projekten zu widmen. Von 2014 bis 2017 war sie in der US-Serie «Salem» zu sehen. Zuletzt spielte sie in der Amazon-Serie «Carnival Row» mit. Ausserdem schrieb sie das Kinderbuch «Hatmakers». Verbittert über den verpassten Weltruhm ist sie nicht, ganz im Gegenteil: «Auch wenn ich sehr reich und berühmt wäre, ich hätte nicht die Zeit, um all die Dinge zu tun, die meine Seele braucht.» (paf)