Total-Überwachung wegen Jeffrey Epstein
Harvey Weinstein wird von Kameras verfolgt

Harvey Weinstein sitzt auf Rikers Island eine 23-jährige Haftstrafe ab. Dort wird jeder seiner Schritte genauestens überwacht.
Publiziert: 23.11.2020 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2020 um 19:18 Uhr
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Harvey Weinstein wurde zu 23 Jahren Haft wegen Vergewaltigung dritten Grades sowie eines Sexualdelikts ersten Grades verurteilt.
Foto: DUKAS

23 Jahre muss Harvey Weinstein (68) hinter Gitter absitzen – dort steht er unter ständiger Beobachtung. Der Filmmogul wurde im Februar der Vergewaltigung dritten Grades sowie eines Sexualdelikts ersten Grades schuldig gesprochen. Seine Strafe verbüsst er auf Rikers Island in New York. Kontrolliert werden zwar alle Häftlinge, doch Weinstein wird besondere Aufmerksamkeit zuteil. Jede Bewegung des Filmproduzenten wird mithilfe Kameras überwacht, wie das US-Magazin «TMZ» berichtet.

Gemäss Quellen aus der Strafverfolgung soll stets ein Justizvollzugsbeamter dem verurteilten Sexualstraftäter auf Schritt und Tritt folgen, wenn er das Staatsgefängnis verlässt. Abgesehen von den regulären Überwachungskameras, die zu jeder Zeit auf Harvey Weinstein gerichtet sein könnten, soll ihn jeden Tag ein Wärter mit einer zusätzlichen Kamera beschatten. So wird er rund um die Uhr aufgenommen. Es ist unklar, ob es sich um eine Körperkamera oder eine Handkamera handelt. Laut Gefängnisbeamten können sie beides benutzen, wenn sie die Sicherheit eines Häftlings überwachen.

Jeffrey Epstein löste riesigen Justizskandal aus

Der Grund für diese Sonderbehandlung ist Jeffrey Epstein (1953–2019). Der ebenfalls verurteilte Sexualstraftäter starb noch vor einem weiteren Prozess. Gemäss Obduktionsbericht beging er in seiner Zelle Suizid. Das löste einen riesigen Justizskandal aus und es folgten zahlreiche Verschwörungstheorien.

Dem wollen die Gefängnisbeamten nun vorbeugen. Sie befürchten, dass ebenfalls etwas Schlimmes passieren könnte, wenn sie Weinstein nicht im Auge behalten. Deshalb sollen sie alles tun, um jegliche Verschwörungstheorien zu unterdrücken, die aufkommen könnten, falls es zu einem unerwarteten Ereignis kommt. So wollen sie sich auch vor strafrechtlicher Verantwortung schützen. Wenn es visuelle Beweise gebe, könne man dem Gefängnis und den Wärter nichts vorwerfen, wie man es bei den Epstein-Wachen getan habe, heisst es aus anonymer Quelle.

Weinsteins Vertreterin wollte sich nicht dazu äussern. Auch die Strafvollzugsbehörde lehnte eine Stellungnahme zu spezifischen Sicherheitsprotokollen für einen bestimmten Gefangenen ab. (bsn)

Der Fall Weinstein

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

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