«Die Luft hier in der Schweiz ist so klar! Ich bin völlig überfordert mit so reiner Luft, London ist viel verschmutzter.» Wenn Popstar Natalie Imbruglia (48) den Raum betritt, ist dieser voll: von der grossen Präsenz dieser zierlichen Frau, ihrer rauen, lauten Stimme, die man zunächst so gar nicht mit ihrem glockenhellen Gesang im Superhit «Torn» zusammenbringen mag.
«Seit über 20 Jahren war ich nicht mehr in der Schweiz. Darum freue ich mich jetzt umso mehr auf ‹Art on Ice›», sagt die Australierin, die in England lebt. Vom 8. bis zum 17. Februar 2024 wird Natalie Imbruglia Eiskunstlaufstars wie Kimmy Repond (16), Lukas Britschgi (25) und Alexia Paganini (21) mit ihrer Musik bei der Gala auf dem Eis begleiten. «Für mich kommt hier alles zusammen, was ich schon immer gemacht habe: Als Kind war ich Tänzerin, dann Schauspielerin und später Sängerin. ‹Art on Ice› kombiniert das in meinen Augen perfekt», schwärmt Imbruglia.
Schockmoment und geheime Gefühle
Auf die Frage, ob sie denn auch «Torn» singe, schockt die Sängerin für einen kurzen Moment: «Es steht in meinen Vertrag, dass ich den Song nicht mehr singen muss.» Eine Pause, entsetzte Gesichter, ein lautes Lachen. «Niemals! Ich liebe ‹Torn›. Das Lied hat alles verändert und ich habe mich damals entschlossen, es immer wertzuschätzen und es den Fans auch niemals vorzuenthalten.» Die Gefühle, die Natalie Imbruglia heutzutage auf der Bühne in ihren Welthit lege, seien andere als die der 22-Jährigen, die über Nacht zum Weltstar wurde, sagt sie. Welche das sind, verrät sie nicht.
Der Vergangenheit entwachsen
1997 änderte sich mit dem Song alles für Natalie Imbruglia: In ihrer Heimat Australien war sie damals schon längst ein bekannter Soap-Star. Mit nur 16 Jahren begann sie in der australischen Serie «Neighbours» mitzuspielen. Mit Erfolg. Setzte dann alles auf die Musikkarriere. Mit Mega-Erfolg. Wie verkraftet ein so junger Mensch einen solchen Hype? «Ich muss ehrlich sein – als es darum ging, nach ‹Left of the Middle› ein neues Album zu machen, hatte ich Panikattacken, der Druck war so gross. Damals begann ich mit Meditation und mir wurde klar: Ich muss diesen Erfolg nicht wiederholen können!»
Natalie Imbruglia ist ihrer Vergangenheit entwachsen, ohne sie hinter sich gelassen zu haben. Hat sich unter dem Dach des Megahits eine beachtliche Karriere aufgebaut und ihre Mitte in ihrem vierjährigen Sohn Max gefunden, den sie aus der Öffentlichkeit hält. Nur so viel verrät Imbruglia: «Als ich Mutter wurde, hat sich auch mein Fokus in der Musik verändert. Meine Prioritäten haben sich verschoben.» Eine Priorität aber hat sie für ihr Engagement bei «Art on Ice» 2024: «Torn» zum Eiskunstlauf-Hit zu machen.