Zwei Jahre musste «Art on Ice» Pandemie-Pause machen. Vom 2. bis zum 12. Februar 2023 bringen aber endlich wieder nationale und internationale Eislaufstars Kunst aufs Eis. Musikalisch untermalt werden die Eistänze von der kraftvollen Stimme und den emotionalen Melodien des englischen Künstlers Rag 'n' Bone Man (37). Blick traf den Sänger, der mit gebürtigem Namen Rory Charles Graham heisst, zum Interview.
Blick: Sie sind 2023 der Stargast bei «Art on Ice», wie geht es Ihnen damit?
Rag 'n' Bone Man: Ich bin extrem nervös!
Warum?
So etwas wie «Art on Ice» habe ich noch nie gemacht. Normalerweise weiss ich auf der Bühne, wo ich hinschauen, wie ich mich bewegen muss. Das ist hier anders, da die Bühne nicht direkt vor dem Publikum ist. Da werde ich meine Show auf jeden Fall etwas anpassen müssen.
Werden Sie sich auch selber aufs Eis trauen?
Auf keinen Fall! Ich habe das schlechteste Gleichgewicht aller Zeiten. Ich kann nicht mal auf einem Skateboard stehen. Nein, ich bleibe lieber auf der Bühne.
Rory Charles Graham, wie Rag 'n' Bone Man mit bürgerlichem Namen heisst, wurde 1985 in Eastbourne (Grossbritannien) in eine Musikerfamilie hineingeboren. Bevor der 1,96 Meter grosse Sänger mit der einfühlsamen Baritonstimme und den zahlreichen Tattoos als Musiker durchstartete, verdiente er sein Geld als Pfleger und Erzieher von Kindern mit Asperger- und Downsyndrom. 2016 stürmte er mit der ersten Single «Human» seines gleichnamigen Debütalbums europaweit die Charts. 2017 gewann er unter anderem den Echo als «Bester Newcomer international» wie auch als «Bester Künstler international». Letztes Jahr veröffentlichte er sein zweites Album «Life by Misadventure».
Rory Charles Graham, wie Rag 'n' Bone Man mit bürgerlichem Namen heisst, wurde 1985 in Eastbourne (Grossbritannien) in eine Musikerfamilie hineingeboren. Bevor der 1,96 Meter grosse Sänger mit der einfühlsamen Baritonstimme und den zahlreichen Tattoos als Musiker durchstartete, verdiente er sein Geld als Pfleger und Erzieher von Kindern mit Asperger- und Downsyndrom. 2016 stürmte er mit der ersten Single «Human» seines gleichnamigen Debütalbums europaweit die Charts. 2017 gewann er unter anderem den Echo als «Bester Newcomer international» wie auch als «Bester Künstler international». Letztes Jahr veröffentlichte er sein zweites Album «Life by Misadventure».
Beim Eislaufen geht es um grosse Emotionen, in Ihren Songs auch. Besonders «Human» ist sehr kraftvoll. Wie stellen Sie sich das mit einer Eistänzerin oder einem Eistänzer vor?
Gerade «Human» werden wir etwas anpassen, damit der Song mit einem ganzen Orchester funktioniert und die Eiskünstlerinnen und -künstler eine schöne Kür dazu laufen können. Wie sie das machen werden, da mische ich mich auf keinen Fall ein, davon habe ich keine Ahnung. Aber ich stelle mir das schön vor.
Sie haben einen kleinen Sohn. Wie gehen Sie als Vater damit um, wenn Sie über mehrere Wochen auf Tour sind?
Gar nicht. Ich finde das schrecklich. Reuben ist jetzt fünf Jahre alt, und das ist ein Alter, in dem er versteht, dass ich immer wieder für längere Zeit weg bin. Es tut weh, wenn er fragt: Wohin gehst du? Wann kommst du wieder?» Ich lebe mit meiner Freundin, ihren drei Kindern und meinem Sohn zusammen und ich bin ein absoluter Familienmensch. Darum schaue ich auch, dass ich immer wieder für längere Zeit am Stück zu Hause sein kann. Nur so kann ich auftanken.
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Nehmen Sie ihn während Ihrer Zeit bei «Art on Ice» mit in die Schweiz?
Ja, ich denke, die Familie wird immer mal wieder zu Besuch kommen. Ich hoffe sehr, dass Reuben hier Schnee sehen wird.
Ihre beiden Alben waren in der Schweiz sehr erfolgreich. Was bedeutet Ihnen das?
Die Schweizer Fans sind die treusten, die ich kenne. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir waren etwa drei Jahre nicht hier, und als wir wieder für Konzerte zurückkamen, sah ich im Publikum noch genau dieselben Menschen, was mich echt berührt hat. Wenn man die Schweizer auf seiner Seite hat, dann bleiben sie.
Zwischen Ihren Alben «Human» und «Life by Misadventure» lagen fünf Jahre. Müssen Ihre treuen Fans noch mal so lange auf neue Musik warten?
Nein, auf keinen Fall! Wir sind schon halb fertig mit dem nächsten Album.
Bevor Sie als Musiker erfolgreich wurden, haben Sie als Betreuer für Kinder mit dem Asperger-Syndrom gearbeitet. Ein spannender Job – mögen Sie mir mehr darüber erzählen?
Ah, ich habe es geliebt, mit den Kindern zu arbeiten. Meine Schwester hat das Downsyndrom. Ich bin also um Menschen mit Behinderungen aufgewachsen, und darum war es für mich ganz natürlich, einen solchen Beruf zu ergreifen. Ich empfand es auch als meine Pflicht, weil es nicht viele Menschen gibt, die damit umgehen können. Und die, die es können, sollten es dann auch tun.
Dann vermissen Sie Ihr «altes Leben» manchmal?
Na ja, wenn ich nicht mehr Musiker sein kann, dann würde ich auf jeden Fall sofort wieder zurück in meinen alten Job gehen. Aber ich habe noch viele Freunde aus dieser Zeit und vor allem bin ich sehr, sehr dankbar für das Leben, dass ich nun führe.
Was ist Ihre grösste Angst?
Dass mich jetzt jemand aufweckt und sagt: Das war alles nur ein Traum!
Und Ihre grösste Freude?
Ich dachte immer, ich komme nie an einen Punkt, an dem ich mich wohl mit mir selber fühle. An dem ich meine Familie, meine Musik und meine Freunde habe und ich wirklich ich selber sein kann. Ich bin wirklich sehr zufrieden.