Sie kann kaum noch sehen
Steht Judi Dench nie mehr vor der Kamera?

Sie ist die Grande Dame des britischen Film-Business: Oscar-Preisträgerin Judi Dench. Auf die beliebte Schauspielerin muss in Zukunft aber wohl verzichtet werden. Sie deutet ihr Karriere-Aus an.
Publiziert: 27.05.2024 um 12:34 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 16:15 Uhr
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Judi Dench kämpft gegen das Erblinden.
Foto: DUKAS
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Saskia SchärRedaktorin People

Als «M» in «James Bond» half sie dem weltberühmten Agenten in der Verbrechensbekämpfung, in ihrem realen Leben kämpft Schauspiel-Legende Judi Dench (89) um ihr Augenlicht. Sie leidet unter altersbedingter Makuladegeneration, einer unheilbaren Erkrankung der Netzhaut. Dies hat nun auch Auswirkungen auf ihre Schauspielkarriere.

Ihr letzter Film «Spirited» kam 2022 in die Kinos, und es scheint, als wäre damit ihre Zeit als Schauspielerin abgeschlossen. An der Chelsea Flower Show vergangene Woche wurde sie laut der «Daily Mail» von einer Journalistin gefragt, ob sie Pläne für weitere Schauspieljobs habe, woraufhin die zur Dame geadelte Dench antwortete «Nein, nein, ich kann nicht einmal sehen!».

Essen muss klein geschnitten werden

Ist das als Bestätigung für das Ende ihrer Karriere zu verstehen? Bei der Agentin von Dench nachgefragt, heisst es lediglich «Judi hat der Aussage, die sie gegenüber dem Journalisten getätigt hat, nichts mehr hinzuzufügen», berichtet «Mirror». 

Noch Ende 2022 wollte sie von einem Karriere-Aus trotz ihrer Augenkrankheit nichts wissen. In einem BBC-Interview mit Louix Theroux sagte Dench damals, sie wolle nicht in den Ruhestand. «Ich habe ein fotografisches Gedächtnis, wenn mir also eine Person sagt, ‹Das ist deine Zeile›, dann kann ich das», gab sich Dench damals noch selbstbewusst. Doch bereits damals war ihre Erblindung so weit fortgeschritten, dass sie sich das Essen von ihrem Partner klein schneiden lassen musste. 

Langeweile? Nicht bei Judi Dench

Ihre Augenerkrankung mag sie am Schauspielern hindern, nicht aber an weiteren Projekten. So hat sie das Buch «Shakespeare: The Man Who Pays The Rent» (dt.: Shakespeare: Der Mann, der die Miete bezahlt) veröffentlicht und wird damit an einer Buchmesse zu sehen sein. Und gänzlich auf die Bühne will die Schauspielerin dann doch nicht verzichten. Mit dem Moderator und ehemaligen Politiker Gyles Brandreth (76) hat Dench drei Shows geplant, in denen sie aus ihrem abwechslungsreichen Leben erzählt. Begonnen mit ihrer Kindheit im Städtchen York der 30er-Jahre über ihren ersten TV-Auftritt 1964 bis hin zu ihrer letzten Oscar-Nomination 2022. Ruhestand? Der ist bei Judi Dench trotz kaum vorhandener Sicht und 89 Jahren tatsächlich noch kein Thema.

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