Ein Jahr brauchte Chris Rock (58), um den wohl skandalösesten Moment der jüngeren TV-Geschichte zu verdauen: Die Ohrfeige, die ihm Schauspieler Will Smith (56) vor laufenden Fernsehkameras während den Oscars 2022 verpasste. Der Komiker äusserte sich im Rahmen seines Auftrittes für den Streaming-Dienst Netflix erstmals ausführlich und hochironisch, aber auch ernst zu den Geschehnissen während der Film-Gala: «Jeder, der sagt, dass Worte schmerzhafter sind als Taten, wurde noch nie ins Gesicht geschlagen.»
Rock sagt auch, dass er kein Opfer sei. «Ihr werdet mich nie bei Oprah oder Gayle sitzen und heulen sehen. Das wird nicht passieren.» Die Ohrfeige von Will Smith an die Adresse des Komikers, der damals durch die Verleihung führte, sorgte für einen Skandal. Chris Rock moderierte 2022 die Oscars und machte sich in diesem Rahmen über die Glatze von Jada Pinkett Smith (51) lustig.
«Sie hat den Streit angefangen»
Smith trägt eine Glatze, weil sie unter Alopezie, auch bekannt als kreisrunder Haarausfall, leidet. Die Sprüche auf Kosten seiner Frau waren für Will Smith zu viel, weshalb er von seinem Sitz aufsprang, die Bühne betrat und Rock mit der flachen Hand ins Gesicht schlug. Der Schauspieler wurde später für sein Verhalten gerügt und darf zehn Jahre lang keine Oscar-Verleihungen mehr besuchen.
Rock hält mit seiner Wut auf seinen Angreifer nicht hinter dem Berg: «Alle wissen, dass die Ohrfeige nichts mit mir und meinem Spruch zu tun hatte. Seine Frau hatte Sex mit dem Freund seines Sohnes.» Und der Komiker kommt noch mehr in Fahrt und verteidigt, dass er Jada Pinkett Smith ins Lächerliche gezogen habe: «Sie sagte mir 2015, ich solle nie wieder die Oscars moderieren, weil ihr Mann nicht für seinen Film ‹Concussion› nominiert gewesen sei. Was glaubt die eigentlich, wer sie ist? Sie hat mit dem Streit angefangen und ich habe ihn zu Ende gebracht.»
Obwohl sich Smith öffentlich entschuldigte, war seitens Chris Rock lange nichts zu hören, jetzt aber verarbeitet er die Geschehnisse auf der Bühne und beantwortet auch die meistgestellte Frage: «Was die Leute wissen wollen... hat es wehgetan? Ja, verdammt, es hat wehgetan! Es tut immer noch weh», erzählt der Comedian dem Publikum.
«Ich liebte Will Smith. Mein ganzes Leben habe ich ihn vergöttert. Seine Musik und alles. Und dann haut der mir eine runter», sagt Rock und das Publikum tobt während er nachlegt. «Jetzt fragen mich alle, warum ich mich nicht gewehrt, ihn nicht zurückgeschlagen habe … Ich wurde halt gut erzogen, anders als Will. Meine Eltern haben mir beigebracht, mich nicht vor weissen Menschen zu prügeln.» (grb)
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