«Es war ein Vampir, der jahrzehntelang das Leben aus Girls heraus gesaugt hat.» Hugh Hefner (1926–2017) feierte sich selbst als Verfechter der sexuellen Freiheit. Doch ehemalige Mitarbeiter, Playmates und Ex-Freundinnen enthüllen jetzt in einer neuen Dokuserie die dunklen Seiten des Herren der Häschen. Sie werfen «Hef» unter anderem vor, Playmates manipuliert und mit Medikamenten gefügig gemacht zu haben, damit diese fünfmal in der Woche an Orgien teilnehmen würden.
In «Secrets of Playboy» auf dem US-Kabelsender A&E kommt unter anderen Hefners ehemalige PR-Chefin Miki Garcia (74) zu Wort. Ihr vernichtendes Urteil zum angeblichen glamourösen Leben in der Playboy-Villa: «Es war wie in einer Sekte. Die Frauen wurden im Glauben gelassen, Teil der Familie zu sein. In Wirklichkeit glaubte Hefner, dass er diese Frauen besass. Wir hatten Playmates, die an Überdosen gestorben sind, und andere, die Selbstmord begangen haben.»
«Er hat mir am Ende nur noch Angst gemacht»
Ex-Playmate Sondra Theodore (65) war Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre das «Haupt-Häschen» des «Playboy»-Gründers. Sie beschreibt, wie die sexuellen Gelüste von «Hef» immer ausgefallener wurden: «Er hat mich eingeritten und gebrochen, wie man ein Pferd einreitet. Er hat mir am Ende nur noch Angst gemacht.» Theodore habe schnell erkannt, dass sie Hefner allein einfach nicht sexuell befriedigen konnte: «Er wollte mehr und mehr und mehr. Gruppensex mindestens fünf Nächte pro Woche. Und wenn du nicht genau gemacht hast, was er wollte, reagierte er sehr verärgert.»
Laut Theodore war Hefner oft auf Drogen und Kokain habe überall in der Villa herumgelegen: «Selbst Hefs Pudel waren am Ende süchtig, weil sie es vom Boden aufgeleckt haben.» Sie sei immer wieder Zeugin geworden, wie Hefner junge Frauen benutzte und regelrecht wegwarf: «Es hiess immer dasselbe: ‹Willkommen in der Familie.› Es war alles nur Lüge. Ein frisches Mädchen nach dem anderen kam herein und war dann irgendwann nur noch verbraucht. Wir waren nichts für ihn.»
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Laut Lisa Loving Barrett, Hefners ehemaliger Privatassistentin in den 70er- und 80er-Jahren, hatte Hefner ein ganzes Vorratslager an Quaaludes-Beruhigungspillen: «Sie galten in der Playboy-Villa als ‹Beinebreitmacher›, weil die Frauen alles gemacht haben, wenn sie unter dem Einfluss der Pillen standen.» Wie zum Beispiel bei Hefner sogenannten «Pig Nights» («Schweinenächte») mitzuwirken. Laut Stefan Tetenbaum, Hefners Chauffeur zwischen 1978 und 1981, liess sich sein Boss von zwei Zuhältern sechs «besonders hässliche» Prostituierte vom Sunset Boulevard anliefern: «Diese wurden dann von einem Arzt untersucht, ob sie irgendwelche Krankheiten haben. Dann mussten seine VIP-Freunde mit den Huren Sex haben.»
17-Jährige zum Dreier aufgefordert
Jennifer Saginor (51), die Tochter von Hefners ehemaligen Hausarzt, lebte bereits als 11-Jährige mit ihren Eltern auf dem Grundstück der «Playboy»-Villa. Hefner behandelte sie wie eine Tochter. Bis er die damals 17-Jährige zu sich ins Schlafzimmer rief: «In seinem Bett war ein Playmate namens Kendall, in die ich verknallt war. Hef hat vorgeschlagen, dass wir zu dritt Sex haben. Als ich zu ihm sagte, dass mein Dad gleich den Flur runter sein Zimmer hat, meine Hugh nur: ‹Wir sind doch alle eine Familie.›» Saginor sei danach in Tränen ausgebrochen und in ihr Badezimmer geflüchtet.
Besonders schockierend: Zwei Zeuginnen enthüllen, dass es in der Villa auch zu sexuellen Akten mit Hunden gekommen sei. Und das vor den Augen von versammelten Gästen. «Alle haben gelacht. Es war einfach nur verdorben und ekelhaft», sagt das ehemalige «Playboy»-Bunny PJ Masten dazu.
Doch warum kommen all diese Negativ-Storys erst jetzt ans Licht? Laut Ex-Playmate Sondra Theodore soll Hugh Hefner dafür gesorgt haben, dass er in der Presse immer gut wegkam. Um negative Artikel über sich und seine Organisation zu vermeiden, habe Hefner regelmässig die bekanntesten Journalisten von Los Angeles zu Playboy-Partys eingeladen. Diese wurden, ohne dass sie es wussten, die ganze Zeit mit versteckten Kameras gefilmt. Theodore: «Am Ende haben sie immer etwas getan, was sie bereut hätten, wenn es an die Öffentlichkeit kommen würde. Hef hatte sie also in der Tasche.» (klm)