Mitten in der Corona-Krise bekam Tanja Bülter (49) eine Hiobsbotschaft. Im Herbst 2020 stellten Ärzte bei ihr einen bösartigen Tumor in der Brust fest. Sie selbst habe den Knoten ertastet, wie sie der «Bild» verrät. An Brustkrebs hat die RTL-Moderatorin zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gedacht: «Das kam mir überhaupt nicht in den Sinn. Ich bin ja ein geborener Optimist.»
Glücklicherweise hatte die TV-Frau sowieso gleich am nächsten Tag einen Termin bei ihrer Hautärztin, die ihr riet, zu ihrer Frauenärztin zu gehen. «Dann ging alles ganz schnell. Es kam eine Untersuchung nach der nächsten – Sonografie, Mammografie und Biopsie», erzählt Bütler. Erst als ihr im Spital gesagt wurde, dass sie eine Chemotherapie machen müsse, habe sie die Situation richtig verstanden: «Ich stand unter Schock. Wenn man plötzlich hört, dass man eine lebensbedrohliche Krankheit hat, ändert sich dein Leben von heute auf morgen. Vor allen Dingen als Mutter von zwei Kindern.»
«Übelkeit und Müdigkeit»
Alle zwei Wochen muss Bütler nun in die Chemotherapie. «Meine grössten Nebenwirkungen sind Übelkeit und Müdigkeit», sagt Bütler. «Und ich vergesse auch Dinge. Das bezeichnen viele Patienten also sogenanntes ‹Chemo-Brain›.»
Wenigstens ihre Haare konnte die Moderatorin dank einer «Kältekappe» behalten: «Das ist eine Haube, die einem aufgesetzt wird und den Kopf runterkühlt. Dadurch wird verhindert, dass die Zellen auf der Kopfhaut aufnahmefähig sind und die Haarfollikel zerstört werden.» Dieser Prozess sei allerdings «eine Tortur»: «Man sitzt mehrere Stunden mit einer Kältehaube auf dem Kopf, die den ganzen Körper zum Frösteln bringt. Ich sitze dann da mit einer Winterjacke, einer Decke, einer Wärmflasche, einem Heizkissen und Handschuhen. Aber das ist es mir wert. Ich bin sehr froh, dass das meine Haare mitgemacht haben.»
Im Frühling 2020 trennte sie sich von ihrem Ehemann
Besonders schwer: Im Frühling 2020 zerbrach Bütlers Ehe mit dem IT-Manager Nenad Drobnjak (53). Die Krankheit und ihre beiden Kinder (8 und 13) derzeit unter einen Hut zu bekommen, sei «ein Kraftakt»: «Ich habe das Gefühl, dass meine Kinder durch meine Erkrankung ein Stückchen erwachsener geworden sind.»
Ihr positives Denken hat Bütler aber auch nach all den Rückschlagen nicht verloren. Ihre Devise im Kampf gegen den Krebs sei Optimismus: «Das habe ich mir trotz dieses Rückschlags bewahrt. Ich lasse mich nicht unterkriegen.» (klm)