Mit diesem schweren Schicksal hat Daniel Bumann (62) nicht gerechnet, als er für die 14. Staffel von «Bumann, der Restauranttester» das Grand Café in Gunten BE besucht. In dem kleinen Dorf am Thunersee brauchen Elisabeth Luginbühl (47) und ihr Freund Walter Baumann (34) dringend seine Hilfe. Das Paar kämpft um die Existenz ihres Restaurants – und gegen eine schwere Krankheit.
Vor zwei Jahren erfüllte sich Luginbühl einen Jugendtraum. Lange war sie im Grand Café als Servicekraft angestellt, bis sie schliesslich Pächterin wurde. Doch dann der Schock: Elisabeth Luginbühl erkrankt an Brustkrebs. Fortan verbringt die Bielerin mit italienischen Wurzeln immer mehr Zeit beim Arzt, muss sich sogar einer Chemotherapie unterziehen. Die Zeit fehlt ihr im Restaurant. Im Gespräch mit BLICK erzählt Luginbühl, wie es ihr während dieser Zeit erging: «Es war schwierig und eine grosse Belastung.»
«Wenn ich am Abend im Bett liege, weine ich viel»
Weil sie wegen ihrer Erkrankung nicht mehr gleich intensiv mit anpacken kann, hilft ihr Partner Walter Baumann in der Küche aus. Eine Ausbildung zum Koch hat er nicht. Denn eigentlich ist Baumann Bauer und bewirtschaftet halbtags den Hof seines Vaters. Die Situation ist für ihn nicht leicht und auch der Gesundheitszustand seiner Freundin macht ihm zu schaffen. «Es ist ein Auf und Ab», erklärt Baumann dem Walliser Gastronomen. Dem stimmt auch Elisabeth Luginbühl zu. Es brauche viel Kraft und Energie. «Wenn ich am Abend im Bett liege, weine ich viel. Ich verstecke das immer», gibt die TV-Wirtin zu. Denn weinen bringe nichts. «So komme ich nicht weiter im Leben.»
Damit es trotz schwierigen Voraussetzungen weitergehen kann, hat das Paar sich bei Daniel Bumann gemeldet. «Wir wollten viel von ihm lernen. Wie wir die Küche führen sollen oder wie wir richtig servieren», erklärt Luginbühl am Telefon. Das hat auch geklappt. Bumann packte in der Küche mit an, zeigte den Angestellten wertvolle Tricks und brachte das Restaurant auf Vordermann. Aus dem Grand Café wurde das Gunte Beizli.
Lockdown machte dem Gunte Beizli einen Strich durch die Rechnung
Doch kaum schien es für das Wirtenpaar besser zu laufen, folgte der nächste Dämpfer: Corona. Die Folge, die am Dienstagabend ausgestrahlt wird, wurde schon letzten März gedreht. Es folgten harte Monate für die Gastronomiebranche. Zweimal muss das Gunte Beizli infolge der Pandemie-Massnahmen schliessen.
Das Gelernte konnte gar nicht richtig umgesetzt werden. «Die Tipps waren gut. Es war einfach schade, dass wir sie nicht richtig ausprobieren konnten», bedauert Luginbühl. Momentan fühle sich alles ein bisschen verloren an. Doch das Wichtigste ist ihre Gesundheit. Mit der geht es bergauf: «Meine Werte sind gut.»