Schlappe für Schock-Rocker Marilyn Manson
Vergewaltigungsklage von «Game of Thrones»-Star kommt vor Gericht

Der US-Musiker Marilyn Manson wollte verhindern, dass eine Vergewaltigungsklage gegen ihn überhaupt vor Gericht kommt. Das Gericht wies den Antrag der Verjährung allerdings ab.
Publiziert: 09.10.2021 um 18:05 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2021 um 14:29 Uhr
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Marilyn Manson musste vor Gericht eine Schlappe hinnehmen.
Foto: Getty Images

Jetzt könnte es Marilyn Manson (52) an den Kragen gehen. Das Gericht in Los Angeles entschied, die Schadensersatzklage von Esmé Bianco (39) gegen ihn zuzulassen. Die «Game of Thrones»-Darstellerin wirft ihrem Ex-Freund vor, sie unter Drogen gesetzt und dann körperlich und sexuell missbraucht zu haben.

Die 39-Jährige hatte den Schockrocker im April unter dessen bürgerlichen Name Brian Warner verklagt. Den Inhalt ihrer Klage hatte sie zuvor im «New York Magazine» in einem Interview offengelegt. In diesem nannte sie den Musiker «ein Monster, das mich fast zerstört hat».

Er habe ihr Leben kontrolliert

Bianco war 2011 mit dem Sänger zusammengezogen, nachdem sie die Hauptrolle in dessen Musikvideo «I Want to Kill You Like They Do in the Movies» gespielt hatte. Sie beschrieb, wie Manson die totale Kontrolle über ihr Leben an sich riss. Er habe ihren Terminplan kontrolliert, ihr vorgeschrieben, was sie anziehen soll und wann sie das Apartment verlassen darf.

Bianco: «Er hat mich ohne Einwilligung beim Sex gebissen, mich einmal mit einem Nazi-Messer geschnitten und dann ein Foto meiner Wunden an seine damaligen Assistenten und Bandmitglieder geschickt.» Die Schauspielerin habe sich wie eine Gefangene gefühlt: «Ich wurde nach seinem Gutdünken angefordert und weggeschickt. Auch mit wem ich reden durfte, hat er bestimmt. Ich habe mich im Schrank versteckt, um mit meiner Familie zu telefonieren.» Sie floh im Juni 2011 aus Mansons Appartement und machte mit ihm Schluss, nachdem dieser sie mit einer Axt durch die Wohnung gejagt habe.

Sie postete Bild mit verwundetem Rücken

2019 postete Bianco auf ihrem Instagram ein Foto von ihrem nackten Rücken, der von Schwielen und Wunden überzogen war. Dazu schrieb sie: «Das ist wirklich mein Rücken. Ich wurde im Namen von ‹Kunst› ausgepeitscht und gefilmt. Obwohl seither viele Jahre vergangen sind, leide ich bis heute unter Albträumen und posttraumatischen Stresssyndrom.» Den Namen des Mannes, der sie misshandelt hatte, nannte sie damals noch nicht. Dafür dann aber in ihrer Klage: «Brian Warner hat das mit seiner Peitsche getan.»

Manson hatte vor Gericht beantragt, Biancos Klage wegen Verjährung abzuweisen. Doch der Richter entschied, dass das Trauma der vorgeworfenen Taten bei Bianco noch Jahre später nachgewirkt hat – was eine Verjährungsfrist nach hinten schiebt: «Aufgrund der vorgeworfenen unvorstellbaren Akte ist es wahrscheinlich, dass Bianco auch noch Jahre nach ihrem letzten Kontakt mit Warner um ihre Sicherheit, ihren Immigrationsstatus und ihre Karriere gefürchtet hat». Er ordnete an, dass Manson jetzt 14 Tage Zeit hat, um auf jeden einzelnen Vorwurf von Bianco zu antworten – ehe ein Termin für einen Prozess festgelegt wird.

Sie will ein Beispiel für andere sein

Die gebürtige Britin, die in «Game of Thrones» zwischen 2011 und 2014 die rothaarige Prostituierte Ros gespielt hatte, liess in einem Statement verlauten: «Ich hoffe, dass das Urteil des Gerichts andere Opfer dazu bewegt, ebenfalls Gerechtigkeit zu suchen. Es ist ein Signal für Missbrauchstäter, dass sie nicht mehr länger ihre Opfer einschüchtern und zum Schweigen bringen können.» (dsi)

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