Am 12. November wurde Karl Dall (†79) mit einem Schlaganfall ins Spital gebracht. Vergangenen Montag erlag er dessen Folgen.
Um die Schäden bei einem Schlaganfall zu minimieren, zählt jede Minute. «Je schneller der Patient behandelt wird, desto weniger Nervenzellen sterben ab und desto besser ist die Prognose», schreibt Fragile Suisse, ein Schweizer Verband für Menschen mit einer Hirnverletzung, auf seiner Webseite. Nun kommen neue Details ans Licht, wie schnell im Fall der deutschen Komikerlegende gehandelt wurde.
Autofahrt statt Helikopterflug
Dall wurde nach seinem Zusammenbruch in seinem Lüneburger Appartement laut Informationen der «Bild»-Zeitung erst ins Städtische Klinikum Lüneburg gebracht. Von dort aus musste er in die Uniklinik Eppendorf in Hamburg verlegt werden. Doch der Transport gestaltete sich schwieriger, als gedacht.
Der Transport zwischen den beiden Gesundheitseinrichtungen sollte per Helikopter geschehen. Da dieser aber schon anderweitig im Einsatz stand, wurde Dall die 60 Kilometer mit einem Krankenwagen nach Hamburg gebracht. Zu der Frage, ob so wertvolle Zeit für die Rettung verloren ging, wollte das Spital in Lüneburg keine Antwort geben.
Seine Hand war gelähmt
Dalls älterer Bruder Otto (82) eilte sofort ins Spital in Hamburg. «Wir konnten nicht mehr sprechen. Als ich Karls linke Hand anfasste, merkte ich, dass sie gelähmt war. Es war kein Gefühl mehr drin», erklärt er. «Aber als ich mich verabschiedete, konnte ich eine Reaktion in seinen Augen erkennen. Darüber bin ich sehr glücklich, denn ich konnte ihm so Lebewohl sagen.»
Karl Dalls Tochter, die Stuntfrau Janina Dall Nenadic (46), verabschiedete sich auf Instagram. «Meine Augen sind voller Tränen, mein Herz ist voller schöner Erinnerungen», schreibt sie. «Wir wussten, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, aber wenn er dann tatsächlich da ist, fühlt man sich unvorbereitet. Ich kann die richtigen Worte nicht finden und es tut so weh zu realisieren, dass man sich nie mehr in die Arme schliessen kann.»
Er wünscht eine Seebestattung
Seine letzte Ruhe soll der Komiker nicht auf einem Friedhof finden, sondern auf hoher See. Der Ostfriese hatte festgelegt, dass seine Asche in der Nordsee verstreut wird. «Karl Dall hat zu Lebzeiten bereits eine Seebestattung im engsten Familienkreis bestellt und bezahlt», bestätigt seine langjährige Managerin. Stattfinden soll diese Zeremonie, wenn sich die Corona-Lage wieder entspannt hat. «Also frühestens nächsten Sommer.» (imh)