Crystal Harris Hefner (37) entzaubert in ihrem Buch «Only say good Things» (Deutscher Titel: «Sag nur Gutes») den Mythos Hugh Hefner (1926–2017) und den der «Playboy»-Villa. Hefner gründete 1953 mit dem «Playboy» das erste Magazin mit Nacktbildern von Frauen. Sein Leben lang proklamierte er den Lifestyle eines Mannes, der mehrere, meist sehr junge Freundinnen gleichzeitig hatte, hin und wieder heiratete und in dessen Villa wilde Sex-Partys stattfanden.
Seine Witwe Crystal Harris Hefner macht nun in ihrem Buch öffentlich, wie eingeschränkt das Leben der Frauen an der Seite des Publizisten war. Es galt eine Ausgangssperre ab 18 Uhr, Ferien waren verboten und Hefners Freundinnen sollen mit intimen Nacktbildern zum Bleiben gezwungen worden sein. Heute bezeichnet Crystal Harris Hefner ihren verstorbenen Mann als «Narzissten» und «Frauenfeind».
Playboy-Villa sei ein «toxischer» Ort
Crystal Harris Hefner war ab 2009 an der Seite von Hef, wie Hugh Hefner auch genannt wurde. 2011 heiratete das Paar. Über diese Zeit sagt das ehemalige Nacktmodell in der «New York Post»: «Es ging alles sehr, sehr schnell. Ich glaube, er hatte eine Menge Erfahrung damit, Leute sofort bei sich einziehen zu lassen. Die ‹Ich liebe dich›-Gespräche begannen ziemlich schnell.» Bereits zwei Tage nach dem ersten Kennenlernen, zog die damals 20-Jährige in die Playboy-Villa und lebte von da an mit den Zwillingen Karissa und Kristina Shannon (33) an der Seite Hefners – bis zu dessen Tod 2017.
Die Atmosphäre in der Villa beschreibt Crystal Harris Hefner als «toxisch». Sie sagt: «Man ist an einem Ort, an dem man leicht ersetzt werden kann, also ist man immer auf der Hut. Es ist schwer, Freunde zu finden.»
Erpressung mit intimen Aufnahmen?
Die Vorwürfe, Hefner habe Frauen mit intimen Bildern dazu gezwungen, bei ihm zu bleiben, bestätigt seine Witwe teilweise. Sie habe nach dem Tod des Verlegers die «Playboy»-Villa geräumt und viele Nacktaufnahmen gefunden. Ihr Mann hatte diese bis zuletzt gesammelt. Crystal Harris Hefner entschloss sich schliesslich, die Fotografien zu zerstören «Ich dachte mir einfach, was, wenn ich die Frauen auf den Fotos wäre, was würde ich wollen, dass mit ihnen geschieht? Also habe ich sie alle zerrissen und weggeschmissen.»
Erst jetzt, viele Jahre nach dem Tod Hefners, setzte sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinander und begreife, in welchem Verhältnis sie zu ihrem damaligen Mann stand, sagt sie: «In der Beziehung mit Hef wurde ich für Abhängigkeit und so viele andere, konkurrierende Dinge belohnt.»
Der Titel ihres Buches stammt im Übrigen auch von einem Zitat Hugh Hefners. Vor seinem Tod soll er zu seiner Frau gesagt haben: «Wenn ich sterbe, sagt nur Gutes über mich.» (grb)
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