Die US-Behörden haben nach dem Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins (1979–2021) am Set des Westerns «Rust» ein Bussgeld in Höhe von knapp 137'000 Dollar gegen die Produzenten des Films verhängt. Dies sei «das höchste Bussgeld, das nach dem Gesetz des Bundesstaates New Mexico zulässig ist», teilten die dortigen Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Die strafrechtlichen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern noch an.
Hollywood-Star Alec Baldwin (64) hatte im vergangenen Oktober während Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western in New Mexico versehentlich die 42-jährige Kamerafrau mit einer Requisitenwaffe erschossen. Regisseur Joel Souza (48) wurde an der Schulter getroffen und verletzt. Der Revolver war offenbar mit mindestens einer echten Kugel geladen worden. Wie das geschehen konnte, ist bislang unklar. Baldwin war nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als einer der Produzenten an dem Film beteiligt. Der Hollywood-Star wies jegliche Verantwortung für Hutchins' Tod zurück.
Sicherheitsregeln seien «routinemässig» nicht eingehalten worden
Die Behörden von New Mexico leiteten nach dem Vorfall Ermittlungen wegen möglicher Verstösse gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften ein. In einem nun veröffentlichten Bericht kommen sie zu dem Schluss, dass die Produzenten eine «offensichtliche Gleichgültigkeit gegenüber den mit Schusswaffen verbundenen Gefahren» an den Tag gelegt hätten.
Die Sicherheitsregeln seien «routinemässig» nicht eingehalten worden, heisst es in dem Bericht. Zudem hätten die Verantwortlichen Beschwerden von Mitarbeitern wegen früherer Vorfälle mit Schusswaffen ignoriert.
Im Zuge der strafrechtlichen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ist noch niemand formell beschuldigt oder gar angeklagt worden. Die Ermittler haben aber nicht ausgeschlossen, dass dies noch geschehen könnte. (AFP)