Tina Turners (†83) Karriere begann aufregend und dramatisch: 1956 lernte Turner, die damals noch Anna Mae Bullock hiess, ihren späteren Ehemann Ike Turner (1931–2007) kennen. Zunächst war sie nur Backgroundsängerin in seiner Band Kings of Rhythm, entwickelte sich aber schnell zu Hauptstimme, bekam von ihm den Namen Tina Turner. 1959 entstand das Duo Ike & Tina Turner, das sehr erfolgreich wurde. 1962 heirateten die beiden. Doch die Ehe war von Gewalt, Demütigungen und sexuellen Übergriffen bestimmt, was mit ihrer Film-Biografie «Whats Love got to do with it» aus dem Jahr 1993 öffentlich wurde.
Erst 1978 wurde die toxische Ehe geschieden. Tina Turner ging aber alles andere als gebrochen aus ihrem Martyrium hervor: 1980 begann sie ihre Solokarriere, 1984 hatte sie mit dem Album «Private Dancer» ihren grossen Durchbruch. 1985 wurde zu ihrem Glücksjahr. Turner gewann drei Grammys und traf auch gleich ihre grosse Liebe, den Musikmanager Erwin Bach (67).
Das Kennenlernen
Erwin Bach, ist gebürtiger Deutscher und war lange im Management der Plattenfirma EMI. 1985 sollte er eine Künstlerin vom Flughafen in Köln abholen – Tina Turner. Sie sagte einst über diese Begegnung: «Er hatte das hübscheste Gesicht, man kann es kaum beschreiben. Er hat so gut ausgesehen. Mein Herz schlug schnell, und meine Hände zitterten. Er war einfach so anders, so locker, so angenehm, so unprätentiös.» Sie habe einige Schritte zurückweichen müssen, als sie Bach das erste Mal traf, sagte sie weiter.
Erwin Bach berichtet 2019 in einem Interview mit dem «Hamburger Abendblatt», dass er viel weniger beeindruckt gewesen sei: «Für Tina war es Liebe auf den ersten Blick, für mich war es ein Job. Und ein Job ist ein Job.» Dennoch wurden die beiden ein Paar, und Tina Turner zog 1986 zu Bach nach Köln.
Liebe in der Schweiz
1995 wurde Bach von seinem Plattenlabel EMI nach Zürich, geschickt, um den «Schweizer Markt umzukrempeln. Bach erzählt, er habe dabei «jeden lokalen Künstler unter Vertrag genommen, der es wert zu sein schien. Und das waren viele.» So seien Turner und Bach in die Schweiz gekommen. Zunächst mietete das Paar eine Villa am Zürichberg, 1998 zogen sie ins Chateau Algonquin in Küsnacht (ZH), wo sie 2013 pompös heirateten.
Im selben Jahr erhielt die Musikerin den Schweizer Pass, für den sie ihre amerikanische Staatsbürgerschaft aufgeben musste. In Küsnacht lebte Turner übrigens immer nur zur Miete. 2020 kauften Bach und Turner für 70 Millionen Franken ein Anwesen mit Seeanschluss in Stäfa (ZH), doch Turner bezog es nie. Bis zu ihrem Tod wurde die Villa mit Seeanschluss umgebaut.
Schicksalsschläge
Tina Turner erlitt 2013 einen Schlaganfall, erkrankte 2016 an Darmkrebs. Sie versuchte, ihre schwere Erkrankung mit Homöopathie zu heilen, was in schweren Nierenversagen resultierte. Die Musiklegende sprang dem Tod mithilfe ihrer grossen Liebe Erwin Bach noch gerade von der Schippe. Er spendete ihr eine Niere und rettete ihr so das Leben.
Auch als Tina Turner die Tode ihrer Söhne betrauern musste, war Erwin Bach ihre Stütze. Ihr erster Sohn Craig (1958–2018), aus ihrer Beziehung mit dem Musiker Raymond Hill (1933–1996), nahm sich das Leben. Ihr zweitältestes Kind Ronald, den sie mit Ike Turner hatte, starb 2022 im Alter von 62 Jahren aufgrund seiner Alzheimererkrankung.