Fast drei Jahrzehnte nach dem Interview mit der verstorbenen Prinzessin Diana (1961-1997) werden seit einigen Tagen immer neue Details und Herangehensweisen des damaligen BBC-Reporters Martin Bashir (58) publik. Laut eines internen Untersuchungsberichts führte Bashir Diana mit gefälschten Dokumenten in die Irre, um skandalöse Enthüllungen zu bekommen. Das Ganze geht nun so weit, dass die Polizei den Fall von Bashir nun erneut untersuchen will.
Doch der Reporter soll auch eine Doku mit Popstar Michael Jackson (1958-2009) manipuliert haben. Das will zumindest Jacksons ehemaliger Bodyguard Matt Fiddes gemäss «Mirror»: «Die Familie glaubt, dass Bashirs Darstellung von Michael und die Lügen, die (Anm.d.Red. Bashir) gesponnen hat, seine Karriere zerstört haben.»
Bashir soll Michael Jackson manipuliert haben
Inzwischen hat auch Michael Jacksons Familie reagiert. Michaels Bruder Tito (67) sagte: «Bashir hat die Freundschaft mit Diana benutzt, um sich Michaels Vertrauen zu erschleichen. Dann hat er ihn während des gesamten Interviews manipuliert und die Bilder total verfälschend zusammengeschnitten. Es war Verrat!»
Worauf er insbesondere anspielt: In einem Segment hatte Bashir den Sänger damit konfrontiert, dass der 13-jährige Krebspatient Gavin Arvizo bei ihm im Bett schläft. Worauf Jackson antwortet: «Warum sollen wir denn nicht im selben Bett schlafen? Es ist doch die liebevollste Sache überhaupt, sein Bett zu teilen?» Zwei Jahre später wurde Jackson vor Gericht gestellt – mit dem Vorwurf, er hätte Arvizo sexuell missbraucht. Die Geschworenen in kalifornischen Santa Maria sprachen ihn 2005 in allen Anklagepunkten frei.
Jacksons Neffe Taj (47) geht noch einen Schritt weiter und behauptet: «Bashir manipulierte Aufnahmen und sein skrupelloser Journalismus sind zwei der Hauptgründe, warum mein Onkel heute nicht mehr hier ist.»
Bashir weist Vorwürfe zurück
Bashir hatte sich gegenüber der «Sunday Times» zu den Vorwürfen um das Skandal-Interview von Diana geäussert: «Alles, was wir in Bezug auf das Interview gemacht haben, war genau so, wie sie es wollte – von dem Punkt, an dem sie den Palast aufrütteln wollte, über die Ausstrahlung bis hin zum Inhalt.» In einem offiziellen Statement erklärte die Polizei aber: «Nach der Veröffentlichung des Berichts von Lord Dyson werden wir die Inhalte bewerten, um sicherzustellen, dass es keine signifikanten neuen Beweise gibt.» (bang/ds)