Wie unterschiedlich zwei Stars sein können, die erstmals gemeinsam vor der Kamera stehen, zeigte sich schon in der Nacht auf Montag in den Insta-Storys von Charlotte Gainsbourg (51, «Melancholia») und Rebel Wilson (42, «Pitch Perfect»). Während die französische Ikone in ihrer Suite des Zürcher Luxushotels Dolder Grand genüsslich an einer Schokolade knabbert und Selfies vor dem Spiegel macht, erzählt die australische Comedy-Königin von einer komplett anderen Szene: Wilson wacht morgens um drei Uhr auf, will zur Toilette und kracht dabei in eine Tür. Mit Eiswürfeln auf der Nase erzählt sie ihren mehr als elf Millionen Followern von ihrem Missgeschick. «Zum Glück gibts Make-up», sagte sie gestern lachend zu Blick, als sie von ihren Fans jubelnd empfangen wurde.
Charlotte Gainsbourg und Rebel Wilson feiern ihren Film in Zürich
Charlotte ist die Tochter von Serge Gainsbourg (1928–1991), einem der bedeutendsten französischen Künstler des 20. Jahrhundert, und der britischen Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin (75). Ihr gemeinsames Lied «Je t'aime ... moi non plus» trieb vor 50 Jahren vielen die Schamesröte ins Gesicht, der Song galt als Skandal. Ihre einst schüchterne Tochter, die im Schatten ihrer Eltern als blass galt, hat sich davon längst befreit, ihre eigenen Fussstapfen kreiert, sich als ernst zu nehmende Künstlerin emanzipiert und international etabliert.
Für ihre vielseitige Karriere wurde die zweifache César-Gewinnerin gestern im Rahmen des Zurich Film Festival mit dem Goldenen Auge ausgezeichnet.
Rebel Wilson sorgte in den letzten Jahren vor allem durch ihr Privatleben für Schlagzeilen. Innerhalb von 18 Monaten hatte sie 35 Kilo abgenommen, worüber sie öffentlich gerne sprach, gestand auf Druck einer australischen Zeitung im Juni ihre Liebe zur Modedesignerin Ramona Agruma (38). Das Outing sei für sie, weil nicht freiwillig entstanden, eine «sehr schwierige Situation gewesen», so Wilson. Doch seither schwärmt sie in den höchsten Tönen von ihrer «Disney-Prinzessin».
Manchmal bleibt nur die Erinnerung
Gainsbourg und Wilson, zwei Frauen auf Augenhöhe, standen zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera. Im Drama «The Almond and the Seahorse» (zu Deutsch: «Die Mandel und das Seepferdchen»), das in Zürich Weltpremiere feierte, spielen sie eine Archäologin und eine Architektin, die sich durch das Schicksal einer Hirnverletzung von den Menschen, die sie lieben, entfremden. «Es ist eine Hommage an die Liebe und das Bewusstsein, dass einem oft nur die Erinnerung bleibt, auch wenn diese mit der Zeit verschwommen wird», so die ausgezeichnete Gainsbourg.
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