Philipp Mickenbecker (24) sitzt mit seinem Zwillingsbruder Johannes in der NDR-Talkshow «Talk am Dienstag». Die Geschwister sprechen über ihren Youtube-Kanal – und über Philipp Mickenbeckers Krebsdiagnose.
Im vergangenen September erhielten er und seine Familie die Diagnose: Philipp ist bereits zum dritten Mal an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Diesmal im Endstadium. «Mittlerweile können die Ärzte mir nicht mehr helfen», sagt er in der Talk-Sendung. Die Ärzte sagten ihm bereits damals, dass er lediglich noch drei Tage bis drei Monate zu Leben habe. Bereits nach seiner zweiten Diagnose war er beim NDR zu Gast – und nun sechs Monate später wieder. «Ich finds krass, weil ich damals schon gesagt habe ‹Ich werde wieder kommen, ich werde so schnell nicht sterben› und jetzt bin ich hier.» Von Frust oder Verbitterung – keine Spur. Philipp Mickenbecker strahlt und klingt voller Zuversicht.
«Ich sterbe nicht dann, wann es ein Arzt mir sagt»
Und genau das verkörpern die Brüder auch auf ihrem Youtube-Kanal «The Real Life Guys», auf denen sie rund 1,3 Millionen Follower haben. Dort erfinden die Brüder verrückte Gerätschaften, wie zum Beispiel ein fliegendes Velo oder sie gestalten eine Badewanne zu einem U-Boot um.
Philipp betont, dass es gerade in schwierigen Situation wichtig ist, seine Routine nicht zu vernachlässigen und zu Hause zu sitzen und in ein Loch zu fallen. Ihm helfe es bei der Verarbeitung, einen Sinn in seinem Schicksal zu sehen – sein Sinn sei es, die Krankheit zu thematisieren und damit anderen Leuten zu helfen. Auch sein Glaube schenke ihm Hoffnung. «Ich sterbe nicht dann, wann es ein Arzt mir sagt, sondern wenn Gott es will.»
Philipp Mickenbecker findet Kraft im Glauben
Auch seinem Zwillingsbruder Johannes helfe der Glaube. Bei der ersten Diagnose seines Bruders sei er in ein Loch gefallen. Beim zweiten Mal habe auch er Kraft im Glauben gefunden. «Ich habe zu dem Glauben gefunden, den Philipp hat, und das ist es, was mir die Kraft gibt und eine Hoffnung damit umzugehen.» Die Situation sei trotzdem schwierig, weil er nichts für seinen Bruder tun könne. Philipp sagt: «Mir würde es schwerer fallen, wenn du krank wärst.»
Ebenfalls zu Gast beim NDR-Talk ist der TV-Arzt Dr. Johannes Wimmer (37). Dessen kleine Tochter starb im vergangenen Jahr im Alter von 9 Monaten an einem Gehirntumor. Er erklärt, dass die Einstellung und die Stimmung Einfluss auf den Körper haben. «Und ich kann jeden nur ermutigen darüber zu reden.» Das nehme der Krankheit den Schrecken.
Trotz allem glaubt Philipp Mickenbecker weiterhin an Wunder. Schliesslich habe er den Krebs schon einmal besiegt. Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt (64) sagt ebenfalls zuversichtlich: «Das geht ganz lange noch, ich sehs deinen Augen an.» (paf)
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