Maximilian Schell schockierte schon 2013 mit Missbrauchs-Aussage
«Dem Vergewaltiger machts sicher Spass»

Aktuell überschlagen sich die Negativschlagzeilen um Schauspieler Maximilian Schell (1930–2014). Seine Nichte Marie Theres Relin spricht in einem neuen Buch von Missbräuchen durch ihren Onkel. Kurz vor seinem Tod fiel er durch Aussagen in einer Talkshow negativ auf.
Publiziert: 28.09.2023 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2023 um 14:19 Uhr
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Schwere Vorwürfe gegen Maximilian Schell: Seine Nichte Marie Theres Relin berichtet in einem Buch, von ihm missbraucht worden zu sein.
Foto: Getty Images

«Ich wurde als Vierzehnjährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert – ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen», schreibt Marie Theres Relin über die Taten des Oscargewinners von 1962 («Urteil von Nürnberg»). Während Schell die junge Relin misshandelte, gab es vom Rest der Familie kaum Unterstützung, zitiert die «Bunte» aus dem Buch. Nicht einmal von ihrer Mutter Maria Schell (1926–2005) gab es Schutz. «Meine Mutter in ihrer dämlichen Männerverehrung hatte die pädophilen Neigungen sozusagen gefördert», berichtet Relin über die schwierigen Strukturen in ihrer Familie. Die Übergriffe des Onkels seien von ihrer Mutter offenbar geduldet worden.

Maximilian Schell sorgte bereits 2014 – kurz vor seinem Tod – mit fragwürdigen Aussagen zu sexuellem Missbrauch für Aufsehen. «Jeder Mensch träumt oder denkt an Sachen, die er nie tun würde, zum Beispiel auch an Vergewaltigung», erzählte Schell damals in der deutschen Talkshow «Kölner Treff». «Dem Vergewaltiger machts sicher Spass. Aber vielleicht machts ihr auch Spass», so Schell. Die Aussagen sorgten für heftige Reaktionen von Zuschauerinnen und Zuschauern. Auch die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli (46) äusserte sich damals gegenüber der «Aargauer Zeitung» «schockiert»: «Diese Aussage ist ein Schlag ins Gesicht aller Vergewaltigungsopfer. Dadurch wird sexueller Missbrauch verharmlost.»

Kein Kommentar von Schell

Schell selbst wollte sich nach der Sendung nicht mehr zu seinen Aussagen äussern. «Er meinte das mit Sicherheit nicht so, wie es bei den Zuschauern ankam», versuchte sich seine Managerin damals per Mail zu entschuldigen. (hon)

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