Schockierende Vorwürfe an Schauspiel-Legende Maximilian Schell (†83)
«Ich wurde von meinem Onkel mit 14 missbraucht»

In ihrem neuen Buch bricht die deutsche Schauspielerin und Autorin Marie Theres Relin erstmals ihr Schweigen über ein dunkles Familiengeheimnis. Sie wirft ihrem Onkel und Schauspiellegende Maximilian Schell vor, sie als Teenager sexuell missbraucht zu haben.
Publiziert: 27.09.2023 um 12:36 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2023 um 15:46 Uhr
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Schwere Vorwürfe gegen Maximilian Schell: Seine Nichte berichtet in einem Buch, von ihm missbraucht worden zu sein.
Foto: ullstein bild via Getty Images

Über «eine gescheiterte Beziehung» wollten die deutsche Schauspielerin Marie Theres Relin (57) und ihr Ex-Mann Franz Xaver Kroetz (77) ihre Autobiografie schreiben. Herausgekommen ist dabei jedoch etwas deutlich anderes. Wie das deutsche Magazin «Bunte» berichtet, erzählt Relin im Buch zwar auch über die Beziehung zum Ex-Mann und Schriftsteller Kroetz. Relin behandelt aber auch den schockierenden Missbrauch von ihrem bekannten Onkel, dem schweizerisch-österreichischen Schauspielstar Maximilian Schell (1930–2014), an ihr.

«Ich habe mich selbst verleugnet»

«Ich wurde als Vierzehnjährige von meinem Onkel sexuell missbraucht, verführt, entjungfert – ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen», schreibt Reling von den schockierenden Taten des Oscargewinners von 1962 («Urteil von Nürnberg»). Während Schell die junge Relin misshandelte, gab es auch vom Rest der Familie kaum Unterstützung, zitiert die «Bunte» aus dem Buch. Nicht einmal von ihrer Mama Maria Schell (1926–2005) gab es Schutz. «Meine Mutter in ihrer dämlichen Männerverehrung hatte die pädophilen Neigungen sozusagen gefördert», berichtet Relin über die schwierigen Strukturen in ihrer Familie. Die Übergriffe des Onkels seien von ihrer Mutter offenbar geduldet worden.

«Ich habe mich selbst verleugnet – um des Friedens willen ... die übermächtige berühmte Familie im Nacken, die mir die Luft zum Atmen nahm», schreibt Relin weiter und zeigt, dass sie heute noch mit dem Erlebten von früher kämpft. «Erst jetzt, neun Jahre nach seinem Tod, findet seine Nichte die Worte, die ihr jahrelanges Martyrium offenbaren», schreibt das deutsche Magazin.

«Aber vielleicht machts ihr auch Spass»

Maximilian Schell sorgte bereits im Jahr 2014 – kurz vor seinem Tod – mit fragwürdigen Aussagen zu sexuellem Missbrauch für Aufsehen. «Jeder Mensch träumt oder denkt an Sachen, die er nie tun würde, zum Beispiel auch an Vergewaltigung», erzählte Schell damals in der deutschen Talkshow «Kölner Treff». «Dem Vergewaltiger machts sicher Spass. Aber vielleicht machts ihr auch Spass», führte Schell seine Erzählungen weiter aus. Die kruden Erzählungen sorgten für heftige Reaktionen von Zuschauerinnen und Zuschauern. Auch die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli (46) äusserte sich damals gegenüber der «Aargauer Zeitung» «schockiert»: «Diese Aussage ist ein Schlag ins Gesicht aller Vergewaltigungsopfer. Dadurch wird sexueller Missbrauch verharmlost.»

Schell selbst wollte sich im Nachgang zur Sendung nicht mehr zu seinen bizarren Aussagen äussern. «Er meinte das mit Sicherheit nicht so, wie es bei den Zuschauern ankam», versuchte sich seine Managerin damals per Mail zu entschuldigen. (hon)

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