Machtkampf um Lugners Millionen
So setzt sich Mörtels Vermögen zusammen

Richard «Mörtel» Lugner hinterlässt ein Millionen-Vermögen, Schulden und eine zerstrittene Erbengemeinschaft. Blick erklärt, wie sich die Finanzen des Wiener Tausendsassas zusammensetzen.
Publiziert: 07.10.2024 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2024 um 20:00 Uhr
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Richard «Mörtel» Lugner hat sich bis zu seinem Tod ein stattliches Vermögen, aber auch einen Schuldenberg erarbeitet.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Richard Lugner starb mit 91 Jahren
  • Er hinterlässt ein Vermögen von geschätzt 80 Millionen Euro
  • Seine Kinder streiten mit Witwe Simone um das Erbe
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

Am 12. August 2024 starb Richard «Mörtel» Lugner im Alter von 91 Jahren. Nur 74 Tage nachdem er seine sechste Ehefrau Simone Lugner (42) geheiratet hatte. Aus zwei Ehen hat er drei Kinder: Tochter Jacqueline (30), die Söhne Alexander (61) und Andreas (58). Die uneheliche Tochter Nadin Cutter (39) entstammt einer Affäre des Unternehmers in den USA. 

So weit, so chaotisch. Aber es gibt noch mehr Zahlen und noch mehr Chaos: Drei der vier Kinder, nämlich Jacqueline und Alexander Lugner sowie Nadin Cutter streiten sich aktuell mit Witwe Simone Lugner um das Erbe des Wiener Baulöwen. Und obwohl es Schulden in Höhe von 40 Millionen Euro gibt, wird das Vermögen noch immer auf rund 80 Millionen Euro geschätzt, das berichtet «Forbes».

Der Reichtum Lugners besteht aus Barwerten, Immobilien, Wertpapieren, Schmuck und Firmen. Doch wie wurde der Sohn eines Kriegsverschollenen und einer Hausfrau zum umtriebigen Millionär?

Bauunternehmen

Der Name «Mörtel» kommt nicht von irgendwo. Richard Lugner begann direkt nach seiner Matur im Jahr 1953, in einem Wiener Bauunternehmen zu arbeiten. Nur wenige Jahre später schloss er seine Ausbildung zum Baumeister ab und gründete sein erstes eigenes Unternehmen. Zu Beginn seiner Karriere spezialisierte sich der als schüchtern geltende Wiener auf die Renovierung von Altbauten und historischen Gebäuden, sowie auf den Bau von Service-Gebäuden und Tankstellen.

Schon bald war er der grösste gewerbliche Bauunternehmer der österreichischen Metropole: Sein Unternehmen restaurierte das Wiener Innenstadtpalais und baute zahlreiche Bankgebäude. 1975 gelang ihm sein wohl umstrittenster Coup: Lugner bekam vom damaligen saudischen König Faisal ibn Adb al-Aziz (1906–1975) den Auftrag, in Wien die erste Moschee zu bauen. Der Saudi sollte die Fertigstellung des Gebäudes im Jahr 1979 nie erleben, denn Faisal ibn Adb al-Aziz wurde kurz nach der Auftragserteilung an Lugner von seinem Neffen ermordet. Dennoch lief das Geschäft, und 1982 war Mörtels Firma auf 600 Mitarbeitende herangewachsen.

Immobilien

Mit der Eröffnung der Lugner City im Jahr 1990 stieg der Tausendsassa denn auch zum Immobilien-Magnat auf. Denn als sein Bauunternehmen 2003 kurz vor dem Konkurs stand, verkaufte er das Einkaufszentrum kurzerhand an eine Tochterfirma der Volksbank, rettete seine Firma und kaufte Lugner City mit der Volksbank-Tochterfirma zehn Jahre später wieder zurück. Daraus machte er die Lugner Immobilien GmbH und sparte, gemäss dem «Standard» Millionen an Gewerbesteuer.

Seither verwaltet die Immobiliengesellschaft ein Ärztezentrum, mehrere Parkings in der Wiener Innenstadt, zwei Gebäudekomplexe mit Hotels, Restaurants und weiteren Gewerben sowie Wohnungen.

2005 eröffnete der Tausendsassa das Lugner Kino – das in 13 Kinosälen bis zu 1840 Besucherinnen und Besucher empfangen kann. Ab Beginn der 90er-Jahre übergab der Unternehmer die Verantwortung für seine Geschäfte sukzessive an seinen Sohn Alexander Lugner. Neben seinen gewerblichen Gebäuden besass Lugner noch seine in die Jahre gekommene Villa am Wiener Stadtrand. Seine letzte Ehefrau Simone Lugner schlief dort im ehemaligen Kinderzimmer von Tochter Jacqueline, die Küche war noch von Ehefrau Nummer fünf Cathy Lugner und das Porzellan ein Sammelsurium aller Ex-Partnerinnen, wie Lugner der österreichischen Zeitung «Heute» erzählte.

Schulden

«Ich zahle meine Kreditraten ab, ich bin ja nicht der Benko», sagte Lugner, als er im Februar 2024 von «Forbes» auf seine Schulden ihn Höhe von 40 Millionen Euro angesprochen wurde. Das Minus laste auf Lugner City und sei laufenden Projekten, Krediten und Investitionen geschuldet, so die Opernball-Legende weiter. Sparen wollte Mörtel dennoch, nämlich an seinen Opernball-Gästen: Haute Lugner im Jahr 2014 noch etwa 500'000 Euro für Kim Kardashian (43) auf den Kopf, so machte er für die Planung 2024 klar, dass der Gürtel unterm Frack nun enger geschnallt werde: «Einen Megastar wie Julia Roberts werden wir uns zukünftig nun nicht mehr leisten können.» Als Letzte begleitete Elvis-Witwe Priscilla Presley (79) Mörtel Lugner auf dem Opernball-Parkett – sie konnte er für 100'000 Euro engagieren.

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