Auf einen Blick
- Erben hoffen auf 75 Millionen Franken Vermögen
- Witwe Simone soll den Löwenanteil des Erbes erhalten
- Schuldenberg von über 36 Millionen Franken
Der umtriebige, im August verstorbene Baulöwe Richard «Mörtel» Lugner (†91) verdiente sich als Inhaber eines Firmenimperiums ein beträchtliches Vermögen. Trotz eines Schuldenbergs von über 36 Millionen Franken dürfen seine Erbinnen und Erben auf ein Vermögen von rund 75 Millionen Franken hoffen, berichtet das Wirtschaftsmagazin «Forbes».
In Wien wurde am Montag das Testament eröffnet, dabei wurde zunächst nur das Privatvermögen, sprich Barwerte, Wertpapiere, Schmuck und Immobilien ausserhalb seiner Firmen, verhandelt. Die im Nachlass festgehaltenen Personen müssen dem Nachlassverwalter mitteilen, ob sie das Erbe antreten oder nicht. Im letzten Willen festgehalten sind die Kinder des Verstorbenen: Tochter Jacqueline (30), die Söhne Alexander (61) und Andreas (57) sowie die uneheliche Tochter Nadin Cutter (39). Aber auch Lugners Ehefrau Simone (42). Diese heiratete der Baulöwe erst im Juni 2024 – zwei Monate später war Richard Lugner tot.
Witwe Simone soll Löwenanteil erben
Nun will das österreichische Medium Oe24 wissen, dass die Witwe den Löwenanteil des Erbes, nämlich gut ein Drittel der Vermögenswerte, bekommen soll sowie einen «einstelligen Prozentanteil» an der Lugner City. Der Rest des Nachlasses soll unter den Kindern Lugners aufgeteilt werden. 22 Prozent sollen je an Alexander und Jacqueline Lugner gehen, über 11 Prozent dürfen sich demnach Andreas Lugner sowie «Mörtels» uneheliche Tochter Nadin freuen. Das Lugner Kino und die Garagen-GmbH geht dem Online-Portal nach an Tochter Jacqueline, die Baufirma an Alexander und Andreas Lugner erhält die Immobilien. Die in Amerika wohnhafte Nadin Cutter bekommt die Aktien ihres Vaters.
Gegenüber «Bild» will sich Simone Lugner nicht klar zum Testament ihres verstorbenen Mannes äussern: «Ich kann das zu diesem Zeitpunkt weder bestätigen noch dementieren. Ich weiss aber, dass sich Richard sehr viele Gedanken gemacht hat, dass alle, sowohl seine vier Kinder als auch ich, fair und gerecht bedacht werden.»
Sie schaute der Testamentseröffnung mit gemischten Gefühlen entgegen, denn, so sagte sie im Vorfeld: «Ich werde dort Jacqueline wiedertreffen. Das ist die Sache, die mich am meisten beschäftigt.» Lugners Tochter, die nach dem Tod Geschäftsführerin seiner «Lugner City» wurde, hat die neue Frau ihres Vaters als erste Amtshandlung aus der Leitung des Einkaufszentrums geschmissen. Seither herrscht Unfrieden zwischen den Hinterbliebenen.
Aussprache oder Streit ums Erbe?
Witwe Simone Lugner aber will die Wogen glätten und strebt eine Aussprache an, wie sie sagt: «Es war nicht nur Richards Wunsch, dass wir alle miteinander gut auskommen – ich würde mich auch darüber freuen.»
Dennoch wird sie von ihrem Anwalt Florian Höllwarth (51) zur Testamentseröffnung begleitet. Simone Lugner wolle ihr Erbe voraussichtlich nur «bedingt» antreten. Das bedeutet, dass sie Bedingungen stellen kann, die die Schulden ihres verstorbenen Mannes betreffen. Bei einer «unbedingten» Erbantritt würde sie die volle Haftung für die Schulden Lugners übernehmen.