«Er ist ein krasser Mensch»
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US-Rapper kam per Privatjet:«Er ist ein krasser Mensch»

Linard Bardill empfing Kanye West zum Zmittag bei sich zu Hause in Scharans GR
«Er ist ein krasser Mensch»

Kanye West kam letzte Woche in die Schweiz, um sich mit dem Bündner Architekten Valerio Olgiati über neue Projekte auszutauschen. Einen Besuch statteten die beiden auch dem Liedermacher Linard Bardill ab. Bardill hat der weltbekannte Gast beeindruckt.
Publiziert: 05.12.2020 um 15:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2021 um 10:33 Uhr
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Kanye West reiste letzte Woche in die Schweiz, um sich mit dem Architekten Valerio Olgiati über künftige Bauprojekte zu unterhalten.
Foto: keystone-sda.ch
Michel Imhof

Hoher Besuch im Bündnerland: Kanye West (43) reiste letzte Woche mit dem Privatjet in die Schweiz, um sich mit dem Architekten Valerio Olgiati (62) über künftige Projekte zu unterhalten. Zwei Wohnhäuser, eine Privatschule und eine ganze Stadt in verschiedenen US-Bundesstaaten soll der Bündner für den Musiker bauen.

Während dem Treffen schauten die beiden mehrere Bauten des Architekten an, darunter das Gelbe Haus in Flims und das Plantahof-Auditorium in Landquart. Auch besucht haben sie das von Olgiati gebaute Atelier des bekannten Bündner Liedermachers und Schriftstellers Linard Bardill (64) in Scharans GR. «Zwei Tage zuvor fragte mich Valerio Olgiati an, ob er Kanye West mein Haus zeigen könne. Das wurde dann gleich mit einem Zmittag verbunden», erklärt Bardill auf Anfrage von BLICK. Auf dem Menü stand nach dem Apéro ein Gericht mit Teigwaren. «Das Haus selbst fand er minimalistisch, er war sehr fasziniert davon.»

«Er ist ein krasser Mensch»

Das Treffen mit West hat beim Musiker einen besonderen Eindruck hinterlassen. «Er ist ein krasser Mensch», sagt er. «Ein hoch-inspirierter Künstler. Interessiert, mit einem breiten Wissen und einem Gefühl für Ästhetik.» Darum sei es für ihn auch keine Überraschung, dass der US-Superstar auf seinen Freund Valerio Olgiati aufmerksam wurde. «Beide sind in ihrem Schaffen radikal und haben eine feste Vision, die hundert Jahre vorwärts gerichtet ist.» Dies ist auch das, was Bardill am Amerikaner bewundert. «Klar ist er umstritten. Aber er hat eine extreme schöpferische Kraft. Er agiert und ist ein Mensch, der alle vor sich hertreibt und begeistern kann.»

Beim rund dreieinhalbstündigen Treffen haben sich die Involvierten nicht nur über Architektur unterhalten: «Wir haben gesungen und das Brettspiel Kalaha gespielt. Das war eine Idee von Kanye, er hat das mitgebracht», so Bardill. Auch habe er dem Superstar eines der ältesten, christlichen Lieder, «Veni creator spiritus» gezeigt.

Wer wie quer durch die Welt fliegt, müsse jeder selbst wissen

Dass Kanye West während der Corona-Pandemie für das Treffen um die ganze Welt flog, will Bardill nicht beurteilen. «Das muss jeder für sich selbst entscheiden», erklärt er. Auch weiss er nicht, wieso Kanye West trotz der grundsätzlichen Einreisesperre für US-Bürger in die Schweiz einreisen konnte.

Er appelliert an die Selbstverantwortung und an die Einhaltung der Abstände und Hygieneregeln. «Ich bin weder ein Corona-Leugner, noch -Verharmloser. Mir ist aber wichtig, dass diese überbewirtschaftete Angstspirale nicht weiter bewirtschaftet wird. Angst ist ein schlechter Ratgeber, so entstehen nicht nur schwere psychische Schäden, sondern auch wirre Verschwörungstheorien.»

Gemeindepräsidentin von Ilanz/Glion GR erfreut über den Besuch

Auch über den hohen Besuch gefreut hat sich Carmelia Maissen (43), Gemeindepräsidentin von Ilanz/Glion GR. Kanye West dinierte in ihrem Ort mit Valerio Olgiati im Gault-Millau-Restaurant Casa Casutt. «Es ist schön, dass sich Kanye West für unsere wunderbare Region und die hochstehende Architektur von Vater und Sohn Olgiati interessiert», sagt die CVP-Politikerin. Sie gehe davon aus, dass Kanye West über eine Spezialbewilligung für die Einreise verfügte. «Was die Gründe sind, dass er diese erhielt und ob diese eine Spezialbewilligung rechtfertigen, entzieht sich meinen Kenntnissen.»

Ein Problem, einen Touristen aus einem Hochrisikoland zu beherbergen, sehe sie nicht. Die Gastronomen, Detailhändler und Kulturveranstalter würden sich schliesslich an die entsprechenden Schutzkonzepte halten. «Es ist jeder Gast willkommen, der sich ebenfalls eigenverantwortlich an die Massnahmen zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie hält.»

Fünf Bodyguards während Abendessen

Therese Arpagaus, die Geschäftsführerin vom Casa Casutt erzählt gegenüber «20 Minuten» vom Besuch des Mega-Stars: «Es waren fünf Bodyguards vor Ort.» Während des Abendessens gab es ein Fotoverbot. Auskunft, was Kanye West gegessen hat, darf die Wirtin nicht geben. Obwohl das Restaurant voll war, wurde der Weltstar nicht erkannt. «Ich nehme an, dass unsere Kundschaft Kanye West nicht kennt», meint Arpagaus.

Valerio Olgiati wird gemäss einem Bericht des «Bündner Tagblatts» in einem nächsten Schritt in die USA reisen, um das Bauland von Wests geplanten Wohnhauses im US-Bundesstaat Wyoming zu begutachten.

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