Wurde ein «Löwe» erpresst? Unternehmer Georg Kofler (64), den man als Juror aus der Sendung «Die Höhle der Löwen» kennt, ist in eine Strafermittlung gegen einen deutschen Rechtsanwalt involviert. Dabei geht es um versuchte Erpressung, versuchten Betrug, falsche Verdächtigung und Verleumdung.
Derzeit ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft gegen den Anwalt, wie sie der «Bild» bestätigt. Kofler soll dabei Opfer eines Münchners geworden sein. Zum Hintergrund: Der TV-Juror sollte mit seiner Firma Social Chain AG die angeschlagene Sportartikel-Firma 21Sportsgroup vor dem Konkurs retten. Das ging allerdings schief. Die Firma, in die auch der Anwalt investiert hatte, ging insolvent.
Anwalt forderte 350'000 Euro
Danach soll sich der Anwalt bei Kofler gemeldet und von ihm 350'000 Euro gefordert haben. Ansonsten würde er den Insolvenzfall medial ausschlachten, soll er gedroht haben. Nachdem Kofler nicht zahlte, erstattete der Anwalt Anzeige gegen den Unternehmer. Die Staatsanwaltschaft ermittelte zunächst wegen Betrugs gegen Kofler. Mehrere Branchenmagazine berichteten daraufhin von dem Fall.
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Inzwischen sollen die Ermittlungen mangels Tatverdachts schon wieder eingestellt worden sein. Stattdessen geriet der Anwalt selbst ins Visier der Ermittler. «Es trifft zu, dass ein Ermittlungsverfahren gegen einen Rechtsanwalt eingeleitet wurde», sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dazu. «Das Verfahren ist bislang nicht abgeschlossen. Weitere Auskünfte können derzeit nicht erteilt werden.»
«Man wollte finanziell profitieren»
Kofler fordert Schadensersatz im sechsstelligen Bereich von dem Mann. «Man wollte mich unter Druck setzen, um finanziell davon zu profitieren», sagt der «Die Höhle der Löwen»-Juror dazu. «Die haltlosen Anschuldigungen und ihre mediale Aufbauschung haben mir als Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzender der Social Chain AG viel unnötigen Aufwand bereitet. Reihenweise haben sich Mitarbeiter, Geschäftspartner, Banken, Investoren und Aktionäre besorgt und verwundert bei mir gemeldet. Teilweise wurden laufende Verhandlungen aus Compliance-Gründen verschoben oder infrage gestellt. Gar nicht zu reden von meiner persönlichen Reputation, die durch diese haltlosen Betrugsvorwürfe öffentlich in Zweifel gezogen wurde.» (klm)