Es schien alles wie am Schnürchen zu laufen – doch dann ging der Deal von Chris Kaiser (33) aus dem deutschen Radolfszell den Bach runter. Nach der Aufzeichnung der Vox-Sendung «Die Höhle der Löwen» war von seinem Rekord-Deal nicht mehr viel übrig.
Eigentlich war alles perfekt gelaufen, als Kaiser sein Konzept von «Click A Tree» vorgestellt hatte. Seine Idee: Mit verschiedenen Reiseanbietern zusammenarbeiten und pro Buchung einen Baum für das Weltklima pflanzen – allerdings nicht als Non-Profit-Organisation, sondern kommerziell. Er nennt das ganze «Caritalismus», ein Mix aus Kapitalismus und karitativer Arbeit.
Ungewöhnlicher Deal von Maschmayer
Casten Maschmayer (62) schien das Projekt zu gefallen. «Sensationell, was Sie tun. Ich habe selbst ein schlechtes CO2-Gewissen. Das muss ich auch haben: Da ich sehr viel in Europa und Amerika investiere, fliege ich sehr viel und habe mich schon mal ein bisschen damit beschäftigt.»
Maschmeyer schloss sich mit seiner Investorenkollegin Judith Williams (49) kurz; gemeinsam boten sie 75'000 Euro für 25,1 Prozente der Firmenanteile, allerdings ohne damit Gewinn zu machen. Sie würden einfach irgendwann das Geld zurückhaben wollen – das gab es in der Geschichte von «Die Höhle des Löwen» noch nie.
Deal ging Hops
Dagegen hielten der Orthomol-Geschäftsführer Nils Glagau (45) und Medien-Experte Georg Kofler (64). Sie wollten für 100'000 Euro 20 Prozente der Firmenanteile, dafür aber die Option auf Gewinn. Kaiser entschied sich für den Deal von Maschmayer und Williams.
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Nach der Sendung dann die grosse Enttäuschung: Der Deal ist nach der Aufzeichnung doch noch geplatzt. «Carsten und ich hätten ja beinahe gemeinsam mit ‹Click A Tree› einen grünen Daumen gehabt, aber das Ganze hat dann eine Wendung genommen, die eigentlich auch sehr verständlich ist», erklärt Williams in einem Video auf Twitter.
Qualitätsnachweise hatten gefehlt
Die beiden seien mit ihm nochmal über die Bücher gegangen und hätten ihm geholfen, «Schwächen in seinem System zu finden.» Maschmayer betont, dass es einige weitere und grössere Organisationen gibt, die ein ähnliches Konzept verfolgen. Gütesiegel und Qualitätsnachweise seien für die beiden deshalb sehr wichtig gewesen.
«Gemailte oder gefaxte Quittungen, da sind jetzt 1000 Bäume gepflanzt – das reichte uns nicht», so Maschmayer. Die Punkte, die andere Firmen ihnen hätten garantieren müssen, «die konnte er damals noch nicht erfüllen.»
Corona sei Mitschuld
Weiter hält Williams auf ihrem Instagram-Account fest, dass der Deal noch vor der Corona-Pandemie zustande kam. «Der Handschlag war vor Corona, sodass sich aufgrund der Veränderungen der Reisebranche die Voraussetzungen stark verändert haben», schreibt sie. Trotzdem drücke sie dem Firmengründer nur das Beste: «Wir wünschen ihm alles Gute und freuen uns immer, von ihm zu hören.» (imh)