Auf einen Blick
- Filme wie «Babygirl» zeigen reifere Frauen, die mit jüngeren Männern eine Romanze eingehen
- Blick will wissen: Sind Schweizerinnen und Schweizer offen für solche Liebschaften?
- Wir haben bei der Datingapp Bumble nachgefragt
Die Liebe kennt kein Alter, lautet ein Spruch. Während reife Frauen mit jüngeren Liebespartnern vor nicht allzu langer Zeit noch für Getuschel sorgten, ist das heutzutage das neue Normal – zumindest wird das in der Filmwelt so suggeriert. Kleiner Disclaimer an dieser Stelle: Umgekehrt wird eine generationenübergreifende Romanze deutlich weniger skandalisiert – Stichwort: Leonardo DiCaprio (50) und seine 25-jährigen Freundinnen.
Aber bleiben wir beim Thema: In Hollywood entstehen dieser Tage immer mehr Filme wie der Erotik-Thriller «Babygirl» mit Nicole Kidman (57) in der Hauptrolle: Eine Frau mittleren Alters mit Kindern, die mit einem deutlich jüngeren Mann eine heisse Affäre startet. In diesem Fall eine Chefin und ihr Praktikant. Ein klares Machtgefälle in der Beziehung, mit dem bewusst gespielt wird – natürlich alles mit Konsens.
Tatsächlich ist das nicht nur ein Phänomen, das der Entertainmentbranche Geld in die Kassen spielt, sondern die Realität vieler. Wie das britische Lifestyle-Magazin «Dazed» berichtet, hat eine Umfrage der Sexspielzeugmarke Lelo ergeben, dass vier von fünf Personen ihre Altersspanne auf Datingapps erweitert haben. Alles nur, weil sie «Babygirl» mit Nicole Kidman gesehen haben und auf den Geschmack gekommen sind.
Ist dieser Trend auch in der Schweiz angekommen? Wir haben bei der Datingplattform Bumble nachgefragt.
Ist dieser Trend auch in der Schweiz angekommen? Sprecher der Dating-App Bumble sagt: «Ja!»
Auf Anfrage von Blick sagt ein PR-Sprecher von Bumble, dass 2024 der Trend «Gen(erational) Blend-Romance» in der Schweiz beobachtet wurde. Demnach zeigen ihre Daten, dass Schweizer Singles auf der App immer aufgeschlossener gegenüber Beziehungen mit grösseren Altersunterschieden seien. «Für 79 Prozent der befragten Nutzerinnen und Nutzer ist das Alter kein entscheidender Faktor bei der Partnersuche, und 63 Prozent der Frauen geben an, offener für eine Beziehung mit einem jüngeren Partner zu sein. Gleichzeitig bewerten 35 Prozent der Frauen auf Bumble Altersunterschiede in Beziehungen weniger kritisch als früher», lauten die Daten der Datingplattform.
Laut Caroline West, Sex- und Beziehungsexpertin bei Bumble, spiegelt dieser Wandel eine veränderte Sichtweise auf Beziehungen wider: «Es ist toll, dass wir anfangen, mehr Wert darauf zu legen, wie die Wertvorstellungen von Menschen zusammenpassen, anstatt nur auf den Altersunterschied zu achten. Menschen entwickeln sich so unterschiedlich und so ist es sehr gut möglich, eine authentische Beziehung mit einer Person aufzubauen, die eine Generation älter oder jünger ist.»
Heiraten, ein Haus kaufen und Kinder kriegen ist out
Klischees wie «Sugar Mommy» und «Toy Boy» sind also von gestern. Neu zählt alleine: Stimmt die Chemie oder nicht?
Wie der Bumble-Sprecher weiter ausführt, lässt sich ausserdem der sogenannte «Time Decline»-Trend beobachten, also die Abkehr von Konventionen wie Heiraten und Kinderkriegen: «33 Prozent der Frauen geben an, sich nicht mehr an traditionelle Zeitpläne für Beziehungen zu halten.» Dies habe auch Auswirkungen auf die Partnerinnen- und Partnerwahl, denn «31 Prozent der Frauen daten nur noch Menschen, die ihre individuellen Vorstellungen teilen».