Auf einen Blick
- Nicole Kidman spielt in erotischem Thriller «Babygirl» ihre gefährlichste Rolle
- Kidman erkundet Sexualität einer Frau mittleren Alters in Machtposition
- 2024 stand die 57-jährige Schauspielerin in sechs Filmen und Serien vor der Kamera
«Ich habe nur den Titel des Drehbuchs gelesen und war schon gefesselt», schwärmt Hollywoodstar Nicole Kidman (57) über ihren aktuellen und viel diskutierten Erotik-Thriller «Babygirl». Von der zweifachen Oscarpreisträgerin ist man es seit ihrer Kultrolle in «Eyes Wide Shut» (1999) gewohnt, dass sie sich auf der Leinwand auch freizügig gibt. Doch in «Babygirl» musste sie für ihre «gefährlichste Rolle meiner Karriere» mehr gewagte Sexszenen drehen als je zuvor, sagte sie an einer Medienkonferenz. Der Erotikstreifen, für den Kidman bei den Filmfestspielen Venedig mit dem Preis als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde, lasse niemanden kalt, ist sie überzeugt: «Alle, die den Film bislang gesehen haben, waren entweder total geschockt oder haben ihn geliebt!»
In «Babygirl» spielt Nicole Kidman die arbeitswütige Romy, die als CEO eines Robotik-Unternehmens mit ihrem Ehemann Jacob (Antonio Banderas, 64) und ihren beiden Teenager-Töchtern in einem New Yorker Luxusapartment lebt. Doch ihr nach aussen hin perfektes Leben bröckelt. Laut Kidman hat Romy beruflich zwar alles erreicht, «doch sie ist sich nicht mehr sicher, was sie wirklich will und wer sie wirklich ist». Ein Umstand, mit dem sich «viele Frauen identifizieren können», ist die Ehefrau von Country-Star Keith Urban (57) überzeugt.
Kidman vermisste bislang solche Storylines
Als Romys tiefe Unzufriedenheit nicht besser wird, beginnt die verheiratete Geschäftsfrau eine heimliche Affäre mit ihrem deutlich jüngeren Praktikanten Samuel (Harris Dickinson). Dieser dreht beim Sex mit seiner Chefin die Machtverhältnisse um und gibt den Ton an. Ein Umstand, der der verheirateten Karrierefrau gefällt. In ihrer sexuellen Unterwürfigkeit findet sie die Erfüllung, die sie in ihrer langen Ehe so sehr vermisst hatte. «Sie kann ihre Sexualität zum ersten Mal richtig ausleben», erklärt Kidman. Eine Storyline wie diese habe sie auf der Hollywood-Leinwand bislang vermisst. «Hier ist es mal eine Frau mittleren Alters, die Power hat und die ihre Position mit einem jüngeren Lover ausspielt. Von Männern kennt man das ja mehr als genug», sagt die Ex-Frau von Tom Cruise (62) weiter. Ihr Film sei aus diesem Grund auch eine willkommene Gelegenheit, sich als ein sexuelles Wesen zu präsentieren – «und das in einem Alter, in dem Frauen oft nicht mehr als solches wahrgenommen werden», so die 57-Jährige.
Privat bezeichnet sich Nicole Kidman als «eher introvertiert und schüchtern». Deshalb erröte sie jedes Mal, wenn sie gefragt werde, wie sie so überzeugend diverse sexuelle Höhepunkte vor der Kamera mimen konnte. «Das ging nur, weil ich mich am Set so wohlgefühlt habe und so voll in meiner Rolle aufgehen konnte.» Eine offene Kommunikation mit ihrem dreissig Jahre jüngeren Co-Star sei dabei besonders wichtig gewesen. «Wir hatten von Anfang an eine grossartige Verbindung, weil Harris ein echter Gentleman ist», so Kidman. «Wir konnten alle Dinge, die uns unangenehm waren, vor dem Dreh miteinander besprechen.» Auch dass sie sich zum ersten Mal für eine Regisseurin – die Niederländerin Halina Rejn (49) – ausziehen musste, habe ihr die intimen Szenen erleichtert. «Alle meine bisherigen Sexszenen waren in Filmen, in denen Männer Regie führten.» Mit Halina und ihrer unkomplizierten europäischen Art, mit Sexualität umzugehen, habe sie sich so «sicher wie nie» gefühlt.
Kidman ist Workaholic
Wie ihre «Babygirl»-Rolle Romy ist auch Nicole Kidman ein Workaholic. 2024 stand die Australierin in insgesamt sechs Filmen und Serien vor der Kamera. Auf die Frage, warum sie sich das antue, entgegnet sie: «Weil man in der Filmbranche insbesondere als Frau immer die Uhr ticken hört!» Doch anders als bei Romy gebe ihr ihr Privatleben eine tiefe Befriedigung, betont die Schauspielerin: «Ich binde die Erziehung meiner Töchter, meine Ehe, meine Freundinnen und meine Familie eng mit in mein Arbeitsleben mit ein.» Ehemann Keith Urban und die beiden gemeinsamen Töchter Sunday Rose (16) und Faith (13) hat der Filmstar wann immer möglich bei sich: «Wir sind eine Art globale Nomadenfamilie, die von Set zu Set und Bühne zu Bühne durch die Welt reist – wovon insbesondere meine Töchter sehr viel profitieren.»
Der Erotik-Thriller «Babygirl» läuft seit dem 30.1. in den Schweizer Kinos.