«Ghislaine wurde zum Sündenbock gemacht»
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Bruder Ian Maxwell klagt:«Ghislaine wurde zum Sündenbock gemacht»

Ian Maxwell klagt über unfairen Prozess seiner Schwester
«Ghislaine wurde zum Sündenbock gemacht»

Ghislaine Maxwell ist wegen Sexhandels verurteilt worden. Ihr Bruder Ian Maxwell ist aber weiterhin von ihrer Unschuld überzeugt und beklagt sich über einen angeblich einem unfairen Prozess.
Publiziert: 31.12.2021 um 17:50 Uhr
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Ghislaine Maxwell wurde des Sexhandels schuldig gesprochen.
Foto: keystone-sda.ch

Ian Maxwell (65) kann dieses Urteil nicht verstehen. Seine Schwester Ghislaine Maxwell (60) ist in fünf von sechs Anklagepunkte schuldig gesprochen worden. Sie hat Sexhandel betrieben und Mädchen für den Pädophilen Jeffrey Epstein (1953–2019) rekrutiert.

Ihr Bruder glaubt noch immer nicht daran. «Zweifellos hat sie ein schreckliches, schreckliches Urteil über Jeffrey Epstein gefällt, aber das ist kein Verbrechen», sagte er zu «Sky News». Er glaubt, dass sie diese Beziehung offensichtlich zutiefst bedauern müsse und bezeichnet den Schuldspruch als «enormen Schlag und Enttäuschung».

Ian Maxwell akzeptiert Vorwürfe gegen seine Schwester nicht

Ian Maxwell betont, dass er die Opfer nicht beschuldige oder sie in ein schlechtes Licht rücken wolle. «Warum sollte ich das tun… Sie haben eindeutig eine schreckliche Erfahrung gemacht», sagt er und fügt aber hinzu: «Ich akzeptiere, dass diese Anklägerinnen Opfer von Jeffrey Epstein waren. Was ich nicht akzeptiere, ist, dass sie Opfer von Ghislaine Maxwell waren.»

Geht es nach ihm, hätte sich Jeffrey Epstein als alleiniger Täter vor Gericht verantworten müssen. Doch Epstein beging vor seinem Prozess Suizid: «Der Mann, der nicht vor Gericht stand und vor Gericht hätte stehen sollen, konnte nicht vor Gericht gestellt werden, weil die Staatsanwaltschaft ihn, während ihrer Überwachung verloren hat.» Das hätten alle bequemerweise vergessen. «Und deshalb mussten sie jemanden finden, der vor Gericht gestellt werden konnte. Sie wählten Ghislaine Maxwell. Das war ihr gutes Recht», so Ian Maxwell weiter.

«Sie hat keine Gerechtigkeit erfahren»

Doch mit dem Ausgang ihres Prozesses ist er nicht zufrieden. «Den Standpunkt, den die Verteidigung eingenommen hat – und den ich nach wie vor vertrete – ist, dass sie in einem Prozess, der von Anfang an fehlerhaft war, zum Sündenbock gemacht wurde. Sie bekam keinen fairen Prozess und hat keine Gerechtigkeit erfahren», findet ihr Bruder.

Die Jury beschloss das Urteil in dem Gerichtsfall am Mittwoch in New York. Obwohl das Strafmass noch nicht genau feststeht, muss die Ex-Freundin des verstorbenen Sexualstraftäters wohl den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen. Maxwells Anwälte haben angekündigt, dass sie in Berufung gehen werden. (bsn)


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