«Hand drauf gegeben»
Film-Chef über Alkohol-Absprache mit Til Schweiger

Til Schweiger hatte eine Alkohol-Abmachung mit dem Chef der Produktionsfirma Constantin, Martin Moszkowicz. Per Handschlag habe Schweiger diesem versichert, «das Thema im Griff zu haben».
Publiziert: 12.05.2023 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 08:54 Uhr
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Til Schweiger soll gegenüber einem Mitarbeiter der Produktionsfirma Constantin-Film handgreiflich geworden sein.
Foto: Getty Images for ZFF

Film-Star Til Schweiger (59) sorgt seit Anfang Mai für einen Skandal. Es ist bekannt geworden, dass er an Filmsets für ein Klima der Angst gesorgt habe. Mehrfach sei er betrunken zu Drehs erschienen. Das enthüllen Recherchen des «Spiegels».

Nun enthüllt der Chef der Produktionsfirma Constantin, Martin Moszkowicz (64), dass er gar über eine Handschlag-Vereinbarung mit Schweiger zum Thema Alkohol habe. Der Film-Chef räumt in einem Interview Fehler ein.

Besuch bei Schweiger auf Mallorca

Das Thema Alkoholkonsum wurde zwischen ihm und Til Schweiger schon vor Start der Dreharbeiten zu «Manta Manta 2» diskutiert. Moszkowicz sagte der «Süddeutschen Zeitung»: «Als sich herauskristallisiert hat, dass wir mit ihm arbeiten würden, bin ich zu ihm nach Mallorca geflogen, und wir haben uns zu den Projekten sechs oder sieben Stunden zusammengesetzt.»

Und weiter: «Ich habe ihm gesagt, dass bei unseren Dreharbeiten Alkohol ein striktes No-Go ist. Er hat mir zugesagt, dass er das Thema im Griff hat, und wir haben uns die Hand drauf gegeben.»

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Doch Moszkowicz erklärt, dass seiner Produktionsfirma keine Hinweise dafür vorgelegen hätten, «dass und in welchem Umfang der Alkohol sein professionelles Verhalten als Filmemacher beeinträchtigen könnte».

Film-Chef räumt Fehler ein

Im Juli 2022 kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung Schweigers mit einem Constantin-Mitarbeiter. Schweiger soll stark alkoholisiert gewesen sein. Dazu sagt Moszkowicz: «Es war wirklich eine Krisensituation, natürlich haben wir abgewogen, wie kann man da reagieren?»

Er erklärt: «Die einzige andere Möglichkeit wäre gewesen, die Dreharbeiten komplett abzubrechen.» Man entschied sich, weiterzumachen. Auch die Constantin Film könne es «sich nicht einfach so leisten, eine Produktion in einer solchen Grössenordnung abzubrechen.»

Aber der Constantin-Chef räumt ein: «Aber ja, ich habe sicherlich Fehler gemacht, um das mal so klar zu sagen.» Im Interview schloss er eine Schadenersatzklage gegen Schweiger nicht aus. Er sagt: «Ja, das wäre denkbar. Er hat, wie alle unsere Mitarbeiter, einen Arbeitsvertrag, der Alkohol während der Arbeitszeiten strikt untersagt.»

Til Schweiger dementiert Vorwürfe

Til Schweiger gilt als einer der erfolgreichsten Produzenten und Schauspieler im deutschsprachigen Raum. Mit «Manta, Manta» gelang ihm 1991 der Durchbruch als Darsteller, mit «Keinohrhasen» (2007) jener als Produzent und Regisseur. Nun aber häufen sich die Vorwürfe, dass Schweiger sich an seinen Sets nicht im Griff habe.

Die Recherche des «Spiegel» zeigt, dass Mitarbeitende in der Zusammenarbeit Schikane, sogar Gewalt erlebt haben. Schweiger dementiert die Vorwürfe. (euc)

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