Til Schweiger (59) gilt als einer der erfolgreichsten Produzenten und Schauspieler im deutschsprachigen Raum. Mit «Manta, Manta» gelang ihm 1991 der Durchbruch als Darsteller, mit «Keinohrhasen» (2007) der als Produzent und Regisseur. Nun aber häufen sich die Vorwürfe, dass Schweiger sich an seinen Sets nicht im Griff habe. Eine Recherche des «Spiegel» zeigt, dass Mitarbeitende in der Zusammenarbeit Schikane, sogar Gewalt erlebt haben.
Am Set seines letzten Filmes «Manta Manta – Zwoter Teil» soll die Crew sogar per Funk gewarnt worden sein. Til Schweiger sei so betrunken, dass man ihm aus dem Weg gehen und nicht in die Augen schauen solle. Für enge Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Schauspielers sollen Aussagen dieser Art keine grosse Überraschung sein. Alkohol sei bereits seit den Anfängen seiner Karriere, spätestens aber seit den Dreharbeiten zu «Knocking on Heavens Door» im Jahr 1997 ein ständiger Begleiter Schweigers. «Das ist kein neues Phänomen», sagt ein Vertrauter zu «Bild».
«Grössenwahn und geringes Selbstbewusstsein»
Dabei war der Hype um Schweiger gerade zu dieser Zeit besonders gross. Der Schauspieler zeigte sich in der Öffentlichkeit als liebender Ehemann und Familienvater. 1995 heiratete der Deutsche das amerikanische Model Dana Schweiger (55), geborene Carlsen. Kurz darauf kam Sohn Valentin (27), dann die Töchter Luna (26), Lilli (24) und Emma (20) Schweiger zur Welt. Das Bild war perfekt.
2005 trennte sich das Paar, kurz darauf folgte mit «Keinohrhasen» der erste Mega-Erfolg als Produzent. Schon da, so berichtet der Insider weiter, taumelte Til Schweiger zwischen «Grössenwahn und geringem Selbstbewusstsein». Er brauche von allen immer Lob und Bestätigung. Bleibe dies aus, drohe die Situation zu eskalieren. «Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge», so Schweigers Vertrauter weiter.
Schweiger erinnere sich oft nicht an seine Ausraster
Oft sei er so berauscht, dass seine Ausraster ihn selber überraschen würden, weil er sich einfach nicht mehr erinnere. Dass Schweiger dem Alkohol zugeneigt sei, sei auch in seinem engen Umfeld ein offenes Geheimnis, verrät ein weiterer Insider: «Alle Freunde wissen, dass er sich nur selbst helfen kann. Sie hoffen, dass er irgendwann die Entscheidung trifft und sich in eine Entzugsklinik begibt.»
Schweiger selbst dementierte die Vorwürfe: Über seine Anwältin lässt er mitteilen, es handle sich um «angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat». Weiter sei der «Spiegel» «offenbar nicht umfassend informiert worden». Die «kursierenden Gerüchte» seien «zu Unrecht als tatsächlich» präsentiert worden.