«Gottvater des regionalen Krimis»
Hejo Emons (†73) ist tot

Hejo Emons ist tot. Der Verleger war mit seinem Emons Verlag der Pionier des deutschen Regionalkrimis. Der Kölner starb zwei Tage nach seinem 73. Geburtstag.
Publiziert: 22.08.2023 um 17:02 Uhr
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Hejo Emons ist tot.
Foto: imago/Horst Galuschka

Hejo Emons ist tot. Der Kölner Verleger starb bereits am 20. August 2023 in seiner Heimatstadt, zwei Tage nach seinem 73. Geburtstag. Dies gab der von ihm gegründete Emons Verlag auf seiner Webseite bekannt. Eine Todesursache nannte der Verlag nicht, erwähnte nur, dass Hejo Emons krank war.

«Hejo war nicht nur unser Verlagsleiter, er war Ehemann, Vater, Grossvater, Bruder, Vertrauter, Wegbegleiter, Freund», heisst es in dem Nachruf auf der Homepage. Er beschreibt den Verleger als nahbaren Chef: «Er vergass keinen unserer Geburtstage, auf der Buchmesse schmierte er uns Butterbrote, brachte uns aus seinem Urlaub jedes Jahr einen Laib Käse mit, und im Sommer ging er durch den Verlag und verteilte Eis.»

1984 hatte Hermann-Josef Emons, wie sein Geburtsname lautet, den Emons Verlag in Köln gegründet. Das erste Buch, das dort veröffentlicht wurde, war der Stadtführer «Köln zwischen Himmel und Ääd». Der regionale Schwerpunkt war von Beginn an klar.

«Gottvater des regionalen Kriminalromans»

1985 erschien mit «Tödlicher Klüngel» von Christoph Gottwald (68) der erste Roman in der Reihe «Köln-Krimi». Das Buch gilt als erster deutscher Regionalkrimi. Später folgten Krimireihen aus verschiedenen anderen Regionen. Heute gibt es 40 Serien im Verlag. Hejo Emons war also der Verleger, der die Welle der erfolgreichen Regionalkrimis lostrat, die mittlerweile auch ins Fernsehen übergeschwappt ist.

Der Münchner Schriftsteller Friedrich Ani (64), der vor allem für seine Romane um den Ermittler Tabor Süden bekannt ist, nannte Hejo Emons dann auch den «Gottvater des regionalen Kriminalromans». Emons habe ihn erst zum Kriminalschriftsteller gemacht, schrieb Ani in der Fachzeitschrift «Buchmarkt» anlässlich dessen 70. Geburtstag.

Aus dem Hause Emons stammen auch die verbreiteten Reiseführer «111 Orte, die man gesehen haben muss». Band eins erschien 2008, natürlich über Köln. Mittlerweile gibt es über 360 Ausgaben.

Die Zukunft des Verlags soll auch ohne ihren Gründer gesichert sein. Seine Tochter Franziska Emons-Hausen soll ihn «in seinem Sinne» fortführten, wie es auf der Homepage heisst.

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