K.o.-Tropfen, sexuelle Übergriffe, mutmassliche Misshandlung: Die Vorwürfe, die gegen Rammstein und Frontman Till Lindemann (60) erhoben werden, wiegen schwer. Auch für Freunde und Familie des Musikers seien die jüngsten Ereignisse ein Schock.
«Bild» hat mit dem engsten Umfeld von Lindemann gesprochen. «Es ist, als wenn die über einen anderen Menschen reden, als den, den ich kenne», erzählt ein Freund. Und weiter: «Seine Familie und seine engen Freunde stehen zu Till, aber für sie ist das Ganze ebenfalls ein Schock. Sie wissen von seinem Lebensstil, aber wie er jetzt dargestellt wird, empfinden viele als unfair.»
Beruflich lebt Till Lindemann den Rockstar-Lifestyle. Privat soll er eine ganz andere Seite haben. Laut «Bild» habe er mehrere Immobilien in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, in die er sich gerne zurückziehe. «Da sind die alten Freunde. Da gehe ich jagen und fischen. Da schreibe ich», erzählte er 2015 der «Süddeutschen Zeitung».
Lindemann ist Vater von drei Kindern – Tochter Nele (38), Tochter Louise (29) und Sohn Till (30). Die engste Bindung soll Lindemann zu Nele haben, die er zeitweise alleine grosszog, und zu deren Sohn Fritz (15).
Lindemann spricht über Vorwürfe
Anlässlich des Rammstein-Konzerts in München hat sich auch Lindemann selber erstmals zu den Vorwürfen geäussert – wenn auch nur mit einem Satz. «München, wir hatten ein Riesenglück mit den angekündigten Unwettern. Glaubt mir, das andere wird auch noch vorbeiziehen», sagte der Sänger den Fans im Olympiastadion.
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Wie sehr die Vorwürfe die Band belasten, zeigt die Reaktion von Schlagzeuger Christoph Schneider (57), der zum Schluss des Konzerts die Tränen auf der Bühne nicht zurückhalten konnte.
Keine Ermittlungen der Polizei in Litauen
Vor zwei Wochen hatte Shelby Lynn (24), eine junge Frau aus Irland, die Vorwürfe ins Rollen gebracht. Am Rande eines Rammstein-Konzertes in Vilnius (Litauen) behauptete sie, unter Drogen gesetzt worden zu sein.
Wie es in einem Bericht des litauischen Nachrichtenportals lrytas.lt heisst, habe die örtliche Polizei beschlossen, keine weiteren Ermittlungen einzuleiten, da es keine Hinweise auf ein Verbrechen gebe. Die Entscheidung müsse noch von der Staatsanwaltschaft genehmigt werden. Sollte sie nach Auswertung des gesammelten Materials zu einem anderen Entscheid kommen als die Polizei, werde ein Verfahren eingeleitet.
Till Lindemann dementiert die Anschuldigungen über seine Anwälte. Die Band habe eine Krisen-Kommunikationsagentur und eine Anwaltskanzlei engagiert, die sich den Vorwürfen annehme. (fmü)