Die Band Rammstein, allen voran Frontmann Till Lindemann (60), sieht sich heftigen Vorwürfen ausgesetzt. Die Irin Shelby Lynn (24) hat den Stein ins Rollen gebracht, als sie öffentlich machte, dass sie nach einem Rammstein-Konzert in Vilnius (Litauen) mit Gedächtnislücken und blauen Flecken aufgewacht sei.
Rammstein-Frontmann Till Lindemann (61) steht im Verdacht, mithilfe von Mitarbeitenden junge Frauen für sexuelle Dienste rekrutiert zu haben. Öffentlich wurde dies, als eine Konzertbesucherin von ihren Erfahrungen in der sogenannten Row Zero berichtete: Systematisch sollen Frauen eingeladen werden, Rammstein-Konzerte vor der Bühne zu erleben und mit der Band zu feiern. Immer wieder soll es dabei zu Machtmissbrauch für sexuelle Gefälligkeiten seitens Lindemann gekommen sein. Die Band bestritt die Vorwürfe mehrfach. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin zunächst Ermittlungen gegen Till Lindemann aufgenommen hatte, konnten die Vorwürfe der Frauen nicht gestützt werden. Die Ermittlungen wurden eingestellt.
Rammstein-Frontmann Till Lindemann (61) steht im Verdacht, mithilfe von Mitarbeitenden junge Frauen für sexuelle Dienste rekrutiert zu haben. Öffentlich wurde dies, als eine Konzertbesucherin von ihren Erfahrungen in der sogenannten Row Zero berichtete: Systematisch sollen Frauen eingeladen werden, Rammstein-Konzerte vor der Bühne zu erleben und mit der Band zu feiern. Immer wieder soll es dabei zu Machtmissbrauch für sexuelle Gefälligkeiten seitens Lindemann gekommen sein. Die Band bestritt die Vorwürfe mehrfach. Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin zunächst Ermittlungen gegen Till Lindemann aufgenommen hatte, konnten die Vorwürfe der Frauen nicht gestützt werden. Die Ermittlungen wurden eingestellt.
Gegenüber «Spiegel» packen nun weitere Frauen gegen Rammstein und Lindemann aus. Eine von ihnen ist Sophie W. – sie war von 2018 bis 2020 im engen Kreis der Band, begleitete sie auf mehrere Konzerte. Der damalige Partner von W. habe sowohl für die Band als auch für die Solo-Projekte von Till Lindemann gearbeitet, wodurch sie Zugang zu den abgesperrten Bereichen hatte.
Zu dieser Zeit habe sie auch die mittlerweile entlassene Castingdirektorin Alena M.* (35) kennengelernt, die junge Frauen für die Row Zero (Reihe Null) an Rammstein-Konzerten auswählte. M. sei 2019 zur Band gestossen, zuvor soll sie mit US-Rocker Marilyn Manson (54) unterwegs gewesen sein.
Die Masche von M. sei laut W. immer dieselbe gewesen: Sie suchte die Frauen vorab auf Social Media aus, kontaktierte sie und eröffnete eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe. 40 bis 50 Frauen seien es pro Konzert gewesen.
Frauen nach Pre-Party alkoholisiert
2022 war W. anlässlich zweier Rammstein-Konzerte in Düsseldorf selbst in solch einer WhatsApp-Gruppe. Von sexuellen Handlungen sei dort nie die Rede gewesen, berichtet sie. Am Tag des Konzerts habe man sich um 17 Uhr vor dem Stadion getroffen. Dort habe M. zwölf Frauen ausgewählt, die an die sogenannte Pre-Party kommen dürfen.
Mehr über den Rammstein-Skandal
Als W. die Frauen der Pre-Party in der Row Zero wiedertraf, seien diese stark alkoholisiert gewesen. W. erzählt ausserdem von einem Ort unter dem Bühnenboden, wo es laut ihrem damaligen Partner zu sexuellen Handlungen vor und während der Shows komme. Das Konstrukt sei mit Planen abgedeckt, dass auch die Crew-Mitglieder auf der Bühne nicht sehen, was darin passiere. Auffällig: Beim Deutschland-Auftakt in München verschwand Till Lindemann im Gegensatz zu früheren Konzerten nicht unter der Bühne.
Lindemann bei After-Afterparty aggressiv
Kurz vor Ende des Konzertes seien W. und die anderen Frauen von M. zur offiziellen Afterparty geführt worden. Von dort aus ging es eine Stunde später zur After-Afterparty. Diese habe in einem separaten Raum im Backstage stattgefunden, bewacht von zwei Securitys. Ähnlich wie es schon die deutsche Youtuberin Kayla Shyx (21) erzählte, haben auch W. und die anderen Frauen ihr Handy abgeben müssen.
Als Lindemann in den Raum kam, habe dieser die Scheibe des Getränkeautomaten zertrümmert und den Stehtisch umgeworfen. W. sei kurz darauf gegangen. Als sie beim Verlassen der Party anderen Crewmitgliedern davon erzählte, seien diese nicht überrascht gewesen. Dies sei auf der Tour «daily business» (tägliches Geschäft) und kein Geheimnis.
«Das System und warum es existiert, sei im engeren Crewkreis kein Geheimnis. Alle wüssten, was los ist, aber keiner rede öffentlich darüber», erzählt W. Stattdessen mache man sich über die Opfer lustig, die unter falschem Vorwand an die Konzerte gelockt werden. (fmü)
*Name bekannt
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