Falscher Frieden in Hollywood?
Michelle Yeoh greift Oscar-Konkurrentin Cate Blanchett an

In der Nacht auf Montag unserer Zeit geht in Los Angeles die Oscar-Verleihung über die Bühne. Wer auf eine Auszeichnung hoffen kann, was die Stars geschenkt bekommen und wie viele Mitarbeitende es braucht, um den Teppich auszurollen – Blick fasst zusammen.
Publiziert: 11.03.2023 um 00:35 Uhr
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An den Independent Spirit Awards in Santa Monica vor einigen Tagen lagen sich die Oscar-Nominierten Michelle Yeoh (l.) und Cate Blanchett in den Armen.
Foto: DUKAS
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

Obwohl vier Frauen für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert sind, werden gemäss Kritikerinnen und Kritikern zwei den Sieg unter sich ausmachen: Michelle Yeoh (60) und Cate Blanchett (58). Erstere ist nominiert für ihre Rolle als Waschsalonbetreiberin Evelyn Wang in der Drama-Komödie «Everything Everywhere All at Once». Blanchett hofft auf ihren dritten Oscar für die Darstellung der Dirigentin Lydia Tár im gleichnamigen Musikdrama.

Zwar sehen internationale Wettbüros Michelle Yeoh noch als Favoritin, Cate Blanchett holt aber im Stundentakt auf. Blick-Hollywood-Reporter Christian Thiele glaubt dennoch, dass die gebürtige Malaysierin Yeoh den Oscar bekommen wird: «Sie spielte sich in die Herzen des Publikums und am Ende auch in die der Oscar-Jury.» Anders sieht es der US-Filmkritiker Scott Feinberg vom «Hollywood Reporter». Er hat keinen Zweifel, dass Blanchett ihre dritte Trophäe absahnt: «Ihre Arbeit in ‹Tár› ist ein neues Highlight ihrer Karriere. Keine andere Darstellung in diesem Jahr kam dieser auch nur nahe.»

Frontalangriff von Michelle Yeoh auf Instagram

Vielleicht geht es am Schluss aber gar nicht um die schauspielerische Leistung. Wenige Tage vor Beginn der 95. Oscar-Verleihung leistete sich Michelle Yeoh nämlich einen Fauxpas, der ihrer Konkurrentin in die Karten spielen könnte.

Die wichtigsten Oscar-Nominationen 2023

Bester Film
«Avatar: The Way of Water», «Die Aussprache», «The Banshees of Inisherin», «Elvis», «Everything Everywhere All at Once», «Die Fabelmans», «Im Westen nichts Neues», «Tár», «Top Gun: Maverick», «Triangle of Sadness»

Beste Hauptdarstellerin
Ana de Armas «Blonde», Cate Blanchett «Tár», Andrea Riseborough «To Leslie», Michelle Williams «Die Fabelmans», Michelle Yeoh «Everything Everywhere All at Once»

Bester Hauptdarsteller
Austin Butler «Elvis», Colin Farrell «The Banshees of Inisherin», Brendan Fraser «The Whale», Paul Mescal «After Sun», Bill Nighy «Living»

Bester Film
«Avatar: The Way of Water», «Die Aussprache», «The Banshees of Inisherin», «Elvis», «Everything Everywhere All at Once», «Die Fabelmans», «Im Westen nichts Neues», «Tár», «Top Gun: Maverick», «Triangle of Sadness»

Beste Hauptdarstellerin
Ana de Armas «Blonde», Cate Blanchett «Tár», Andrea Riseborough «To Leslie», Michelle Williams «Die Fabelmans», Michelle Yeoh «Everything Everywhere All at Once»

Bester Hauptdarsteller
Austin Butler «Elvis», Colin Farrell «The Banshees of Inisherin», Brendan Fraser «The Whale», Paul Mescal «After Sun», Bill Nighy «Living»

Sie repostete auf Instagram Auszüge aus einem Beitrag der US-«Vogue», der als Frontalangriff auf Blanchett zu deuten ist: «Böse Zungen würden behaupten, dass Blanchett die bessere Darstellung geliefert hat, aber es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sie bereits zwei Oscars hat. Ein dritter würde vielleicht ihren Status als Film-Ikone zementieren, doch brauchen wir wirklich noch mehr Bestätigung? Für Yeoh hingegen würde ein Oscar ihr Leben verändern.»

Schönheitsoperationen, Luxusferien und japanisches Brot

Mit einem Sieg wäre sie die erste Asiatin, die als beste Hauptdarstellerin mit dem wichtigen Filmpreis ausgezeichnet wird. Yeohs Post, den sie innert kürzester Zeit löschte, könnte sogar einen Verstoss gegen die Regeln der Academy bedeuten. Dort heisst es: «Jegliche Taktik, die einen Konkurrenten mit Name oder Titel nennt und hervorhebt, ist ausdrücklich verboten.» Die Folge wäre ein Ausschluss von der Verleihung für ein Jahr.

Doch egal, welche der beiden Frauen den Oscar gewinnen wird, mit leeren Händen geht keine nach Hause. Denn da sind noch die legendären Gift Bags. In diesem Jahr bekommen alle Nominierten Geschenke im Wert von rund 120'000 Franken. Darunter sind Schönheitsoperationen, Luxusferien oder ein japanisches Bio-Milchbrot, das – wie Christian Thiele berichtet – «der neuste Schrei unter Kohlehydrate-Essern in Los Angeles und jeden Morgen innert Minuten ausverkauft ist».

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