Name, Kosten, Rekorde
Das sind die Facts zum Oscar

Der Preisgala im Dolby Theatre in Los Angeles fiebert normalerweise jedes Jahr die gesamte Filmwelt entgegen. Aber warum heisst der Oscar überhaupt so? Wer hat die meisten? Wer lehnte ihn ab? Und wie viel kostet der Anlass?
Publiziert: 13.03.2023 um 01:00 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2024 um 17:00 Uhr
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Begehrt: Der Oscar ist der wichtigste Filmpreis der Welt.
Foto: Getty Images
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Seit wann gibt es die Oscars?

1929 fand die erste Verleihung des wichtigsten Filmpreises statt. Damals wurden die Gewinner bereits drei Monate im Voraus in der Zeitung «Los Angeles Times» bekannt gegeben. Logisch, dass sich die Emotionen in Grenzen hielten, als die Preise vor nur 720 Gästen vergeben wurden. Ein Ticket zur Verleihung gab es für fünf Dollar, was heute rund 80 Franken entspräche. 2017 zahlte man umgerechnet mindestens 43'000 Franken – und auf dem Schwarzmarkt noch einiges mehr.

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Woher kommt der Name?

Ab 1931 nannte man den Preis, der ursprünglich Academy Award of Merit hiess, immer häufiger Oscar. Woher der Name stammt, ist nicht ganz klar. Angeblich ist er nach dem Onkel der Academy-Bibliothekarin Margaret Herrick (1902–1976) benannt. Sie soll bei dessen Anblick gemeint haben: «Hey, der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!» 1939 wurde aus dem Spitznamen die offizielle Bezeichnung des Goldmännchens.

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Wer entscheidet eigentlich, wer gewinnt?

Wer den Oscar in den Händen halten darf, entscheidet die sogenannte Academy, der die Gewinner immer brav als Erstes danken. 6000 Mitglieder aus filmischen Berufen wie Schauspieler, Regisseure oder Techniker sehen sich Filme an und stimmen ab. Dabei wird Geheimhaltung grossgeschrieben. Alles wird von Hand aufgeschrieben, nichts ausgedruckt. Nur zwei Helfer, die die Umschläge mit den Namen zur Verleihung bringen, kennen die Gewinner im Voraus.

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Wer hat die meisten Goldmännchen gewonnen?

Den Rekord für die meisten Oscars hält Schauspielerin Katharine Hepburn (1907–2003), die viermal gewann. Meryl Streep (74) ist ihr dicht auf den Fersen, momentan hat sie drei Oscars zu Hause.

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Wer ist der grösste Pechvogel?

Die meisten Nominationen, ohne ein einziges Mal gewonnen zu haben, hatte Hollywood-Legende Peter O’Toole (1932–2013). Nach acht Nominierungen gab man ihm 2003 immerhin einen Ehren-Oscar. Die jüngste Preisträgerin ist bislang Tatum O’Neal (60), die 1973 als Zehnjährige ausgezeichnet wurde. Christopher Plummer (†91) war mit 82 Jahren der älteste.

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Wer hat den Oscar abgelehnt?

Es gibt tatsächlich Menschen, die den wichtigsten Filmpreis nicht wollten. Drehbuchautor Dudley Nichols (1895–1960) tat das bereits 1936, weil damals die Autoren streikten. Schauspieler George C. Scott (1927–1999) war der Nächste. Nachdem er schon einmal eine Nominierung abgelehnt hatte, lehnte er den Oscar, als er 1970 einen gewann, ebenfalls ab.

Drei Jahre später tat es ihm Marlon Brando (1924–2004) gleich, allerdings mit mehr Tamtam. Er schickte eine Schauspielerin im Indianerkostüm auf die Bühne. Diese verkündete, dass der Schauspieler den Preis nicht annehme, weil er darauf aufmerksam machen wolle, wie schlecht amerikanische Ureinwohner in der Filmindustrie behandelt würden.

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Wie lange dürfen die Dankesreden sein?

Patty Duke (1946–2016) hielt sich 1962 mit einem schlichten «Thank you» am kürzesten. Greer Garsons (1904–1996) Rede dauerte – 20 Jahre vorher – mit geschlagenen fünfeinhalb Minuten am längsten.

Heute wäre das unmöglich, die Gewinner haben strikte Vorgaben. Je nach Bekanntheit haben sie zwischen 40 Sekunden und zwei Minuten Zeit, bevor das Orchester einsetzt und den Preisträger von der Bühne spielt. Schliesslich soll die Show nicht ewig laufen. 2002 dauerte sie fast viereinhalb Stunden. Da müssen die Stars ordentlich Sitzfleisch beweisen. Wer aber aufs WC muss, für den stehen eigens Statisten bereit, die ihren Platz einnehmen, damit im Publikum keine Lücken entstehen.

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Wie viel kostet eine Oscar-Night?

Dank Fernsehrechten nimmt die Veranstaltung laut der Academy of Motion Picture Arts and Sciences jährlich rund 100 Millionen Franken ein. Auf der anderen Seite kostet es aber sage und schreibe 42 Millionen, um die Oscar-Party auf die Beine zu stellen. Darin enthalten sind natürlich die Goldmännchen, die je rund 400 Franken wert sind. Die handgefertigten Umschläge, in denen die Gewinnernamen steckten, kosten 200 Franken. Und die Goodiebags, mit denen alle Stars beschenkt werden, haben einen Wert von je bis zu 200’000 Dollar. Darin gibt es teure Uhren, kosmetische Behandlungen und Gutscheine für Luxusreisen. So gesehen ist bei den Oscars niemand ein Verlierer. (kyn)

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