Was gefällt Ihnen hier in Zürich, Frau Kruger?
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Interview mit Hollywood-Star:Was gefällt Ihnen hier in Zürich, Frau Kruger?

Diane Kruger begeistert am Zurich Film Festival
«Schön, endlich wieder Deutsch zu sprechen»

Am ersten Festivalsonntag gaben sich mit Diane Kruger, Liam Neeson und Eddie Redmayne gleich drei Hollywood-Stars die Klinke in die Hand. Vor allem Kruger begeisterte die Fans mit ihrem ansteckenden Lachen – und ihrer Sprache.
Publiziert: 26.09.2022 um 07:21 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 10:04 Uhr
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Die in New York lebende Schauspielerin Diane Kruger genoss es, in Zürich deutsch zu sprechen.
Foto: STEFAN BOHRER
Flavia Schlittler und Laszlo Schneider

Rührende, packende Geschichten gibt es bei Hollywood-Stars auch abseits der Leinwand. Gestern warteten gegen 200 Fans bei leichtem Regen auf die Ankunft von Diane Kruger (46) und Oscar-Gewinner Liam Neeson (70, «Schindlers Liste») auf dem Sechseläutenplatz in Zürich. Bis die Letzten ein Selfie mit den beiden bekamen, vergingen 45 Minuten. Das Kreischen galt sowohl Kruger als auch Neeson. «Liam ist ein bodenständiger Haudegen, das lieben viele. Diane ist für viele Frauen auch eine Mode-Ikone. Daher haben sie beide etwa gleich viele Fans, die für sie hier sind», sagt Christian Jungen (49), künstlerischer Direktor des Zurich Film Festival.

Sie ist zum ersten Mal Gast am ZFF. «Es ist schön, endlich wieder deutsch zu sprechen», schwärmt die aus dem deutschen Bundesland Niedersachsen nach New York ausgewanderte Diane Kruger, deren eigentlicher Nachname Heidkrüger ist. Bekannt wurde sie durch den Historienfilm «Troja», in dem sie die schöne Helena spielt. «Ich habe mir immer gewünscht, mal in einem Film wie ‹Marlowe› mitzuspielen, daher ist ein schöner Traum in Erfüllung gegangen», zeigt sie sich hoch zufrieden. Dabei glänzen ihre stahlblauen Augen.

Vom Schicksal geplagte Hauptfiguren

Der Plot von «Marlowe»: Kruger gibt in ihrer Rolle als Clare Cavendish eine misstrauische Frau, die Neeson, der den Privatdetektiv Philip Marlowe darstellt, auf ihren verschwundenen Liebhaber ansetzt. Der Film spielt im Los Angeles der 30er-Jahre, in der Form eines Film Noir. Ein düsterer Krimi, kontrastierende Bilder mit zynischen, vom Schicksal geplagten Hauptfiguren.

Kruger ist durch den Film eines klar geworden – «dass mir gewisse Hüte einfach nicht stehen», wie sie lachend sagt. Die Idee, einen Privatdetektiv zu engagieren, sei nichts für sie, meint die Schauspielerin, die zum ersten Mal Gast am Festival ist. Liam Neeson war zum zweiten Mal da und fand vor allem Gefallen an den äusseren Umständen. «Ich liebe das Wetter bei euch», so der britisch-irische Schauspieler mit seinem trockenen Humor.

Vom Nobody zum Oscar-Preisträger

Ein filmreifes Comeback feierte gestern auch Eddie Redmayne (40). Vor 15 Jahren kam er als noch unbekannter Schauspieler nach Zürich, war da Teil des Dramas «Savage Grace». Nun kehrte er als Star in die Schweiz zurück. Für seine Darstellung des Astrophysikers Stephen Hawking (1942–2018) in «Die Entdeckung der Unendlichkeit» erhielt er 2014 gar einen Oscar. Der Brite mag die Zwinglistadt anscheinend besonders: Schon am Samstag besuchte er das Kunsthaus und das Opernhaus. Bevor er seinen aktuellen Film, den Netflix-Thriller «The Good Nurse», als Europapremiere vorstellte, wurde er im Kino Corso mit dem Goldenen Auge für seine einmalige Karriere ausgezeichnet. Es sei die Geschichte eines Nobodys, der als Star zurückkehrt, so Christian Jungen, der weiss, weshalb es – nebst den verliehenen Preisen – viele Stars ans ZFF zieht: «Wer gut behandelt wird, kehrt immer wieder nach Zürich zurück. Zumal die Stadt Einmaliges zu bieten hat.»

Ähnlich wie das Staraufgebot, das den Sechseläutenplatz bereits am Nachmittag beehrte, sorgte auch der adrette Redmayne für den einen oder anderen Freudenschrei bei seinen vornehmlich weiblichen Fans. Der zweifache Vater macht nicht nur auf der Leinwand eine ausgezeichnete Figur – als Model ist Redmayne schon für die Edelmarke Burberry vor der Kamera gestanden. Seine grosse Liebe gilt indes nicht nur dem Kino und der Mode: Der Kultur-Enthusiast genoss eine klassische Theaterausbildung. Und gab sich in Zürich ganz ungekünstelt.

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