So viel Action bietet «The King's Man»
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Hollywood-Star Ralph Fiennes (59) kann nicht mehr mithalten
«Ich bin zu alt für heutige Action-Szenen»

Ralph Fiennes stört es nicht, dass er seine eigenen Stunts nicht mehr übernehmen kann. Denn dank seinem Stunt-Team wird er durch «The King's Man» dennoch zu einem Action-Star. Zusammen mit seiner Kollegin Gemma Arterton spricht er im Interview über die Dreharbeiten.
Publiziert: 08.01.2022 um 11:06 Uhr
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Standen für «The King's Man» zusammen vor der Kamera: Ralph Fiennes und Gemma Arterton.
Foto: imago images/PA Images
Interview: Manuel Kellerhals

Spätestens seit dem Karriere-Wandel von Liam Neeson (69) nach dem Blockbuster «Taken» gibt es für Action-Stars kein Ablaufdatum mehr. Das zeigt auch Ralph Fiennes (59) mit seiner Hauptrolle in «The King's Man». Der britische Schauspieler spielt darin einen Geheimagenten, der mit seinen wilden Action-Eskapaden sogar James Bond das Wasser reichen könnte. Im Interview an der Seite seiner Film-Freundin Gemma Arterton (35) spricht der Hollywood-Star darüber, wieso er froh ist, dass er sich vor den meisten Stunts drücken konnte, und wieso ihn Stereotypisierungen seines Heimatlandes wütend machen.

Blick: In «The King's Man» wird ein wahres Action-Feuerwerk gezündet. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Ralph Fiennes: Das dauerte eine ganze Weile. Ich musste für das Finale einen komplizierten Schwertkampf einstudieren. Das meiste übernahm aber unser Stunt-Team. Um ehrlich zu sein: Was heute in Action-Filmen gefordert ist, ist für mich unmöglich. Da geht es nicht mehr um einen Sprung zwischen zwei Dächern oder eine Sprungrolle auf den Boden. Es geht um minutenlange, körperliche Action, dafür bin ich zu alt. Doch auch mit der Unterstützung waren die Dreharbeiten die anstrengendsten meiner Karriere.
Gemma Arterton: Im Vergleich zu Ralph hatte ich nicht so viel zu tun, da meine Figur eine Scharfschützin ist. Als ich ihm dabei zuschaute, wie er rannte, kämpfte, focht und schoss, wurde ich beinahe etwas neidisch. Aber nur beinahe.

Was war das Anstrengendste, das Sie während dem Dreh tun mussten?
Fiennes: In einer Szene war ich horizontal in einer Felsspalte eingeklemmt und musste mich mit Händen und Füssen nach oben bewegen. Vor den Dreharbeiten sagte mir der Stunt-Chef: Am besten übst du dafür, fünf Minuten in der «Plank»-Position zu sein, um deine Körpermitte zu stärken. Und ich sagte: Fünf Minuten? Ich bin 59 Jahre alt.
Arterton: Um ein möglichst starkes Bild abzugeben, bekam ich für meine Schiess-Szenen ein authentisches Gewehr aus dem Ersten Weltkrieg. Das war aber so schwer, dass ich es kaum heben konnte. Ich hatte jeden Tag Muskelkater.

Genialer Bösewicht

Ralph Fiennes (59) wurde 1962 in Ipswich (Grossbritannien) in eine Künstlerfamilie geboren. Nach der Schule wollte er zunächst Maler werden, bevor er seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdecke. Seine Rolle als gnadenloser SS-Offizier Amon Göth in «Schindlers Liste» machte ihn 1993 endgültig weltberühmt. Auch später verkörperte er immer wieder Bösewichter wie etwa die «Zahnfee» in «Red Dragon» oder Lord Voldemort in der «Harry Potter»-Serie. Ralph Fiennes war zehn Jahre lang verheiratet, 1997 liess er sich scheiden. Er hat keine Kinder.

Ralph Fiennes (59) wurde 1962 in Ipswich (Grossbritannien) in eine Künstlerfamilie geboren. Nach der Schule wollte er zunächst Maler werden, bevor er seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdecke. Seine Rolle als gnadenloser SS-Offizier Amon Göth in «Schindlers Liste» machte ihn 1993 endgültig weltberühmt. Auch später verkörperte er immer wieder Bösewichter wie etwa die «Zahnfee» in «Red Dragon» oder Lord Voldemort in der «Harry Potter»-Serie. Ralph Fiennes war zehn Jahre lang verheiratet, 1997 liess er sich scheiden. Er hat keine Kinder.

«The King's Man» ist ein durch und durch britischer Film. Zwischen den Action-Szenen gönnen sich die Figuren etwa ein Tässchen Tee. Was ist am meisten britisch an ihnen?
Arterton:
Ich entschuldige mich zu viel. Ich glaube, das ist sehr britisch. Alle zwei Minuten sage ich: «I'm sorry, I'm sorry», auch bei den kleinsten Dingen.
Fiennes: Das kenne ich gut. «Das tut mir unglaublich leid. Das ist alles mein Fehler.» Aber was bedeutet es überhaupt, Brite zu sein? Inzwischen gibt es so viele primitive Meinungen, was britisch ist und was nicht. Besonders mit den Politikern, die bei uns derzeit im Amt sind.

Was meinen Sie damit?
Fiennes: Ich glaube, das Beste an Briten ist ihre Höflichkeit, ihre Rücksicht auf andere Menschen, ihr Sinn von Gemeinschaft. Aber in der heutigen Zeit geht es oft nur um primitiven Nationalismus. Auch international denken Menschen oft nur an gewisse Stereotypen: die Royal-Familie oder luxuriöse Landsitze. Das gefällt mir gar nicht.

Aber ein solches Bild malen sie auch mit «The King’s Man». Schliesslich spielen Sie einen englischen Lord.
Fiennes: Klar, dieser Film zeigt einen adeligen Mann und einen grossen Landsitz, aber das ist nur ein klitzekleiner Teil von England. Für das Kino muss man die Dinge manchmal etwas simpler gestalten. Aber eigentlich ist die Frage, was es bedeutet, Brite zu sein, alles andere als simpel. Ich hasse die Vorstellung, dass wir uns auch im echten Leben auf primitive Stereotypen verlassen. Wir alle sind weitaus komplizierter.

Vom Bond-Girl zum Hollywood-Star

Gemma Arterton (35) kam im englischen Gravesend auf die Welt. Ihre erste Filmrolle ergatterte sie noch während ihres Schauspielstudiums. Weltberühmt wurde sie als das Bond-Girl Strawberry Fields in «Ein Quantum Trost». 2019 heiratete sie den irischen Schauspieler Rory Keenan.

Gemma Arterton (35) kam im englischen Gravesend auf die Welt. Ihre erste Filmrolle ergatterte sie noch während ihres Schauspielstudiums. Weltberühmt wurde sie als das Bond-Girl Strawberry Fields in «Ein Quantum Trost». 2019 heiratete sie den irischen Schauspieler Rory Keenan.

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