Seit den 70er-Jahren fasziniert David Copperfield (67) mit seinen Zaubertricks und gilt nach wie vor als einer der besten Illusionisten der Welt. 16 Frauen sollen den Zauberkünstler nun des sexuellen Übergriffs beschuldigt haben. Das meldet die US-Ausgabe der britischen Tageszeitung «The Guardian» am Mittwoch (15. Mai) und beruft sich dabei auf eigene «Interviews mit mehr als 100 Personen sowie Polizei- und Gerichtsakten».
Die Vorfälle sollen sich von den späten 80er-Jahren bis 2014 ereignet haben. Der Entertainer habe die Frauen durch seine Arbeit kennengelernt, heisst es im Bericht. Weiter geben mehr als die Hälfte der Frauen an, sie seien zu dem Zeitpunkt unter 18 gewesen.
Drogen sollen im Spiel gewesen sein
Bereits 2018 wurde Copperfield des sexuellen Übergriffs beschuldigt, als Brittney Lewis behauptete, er habe sie 1988 im Alter von 17 Jahren unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht. Copperfield bestritt diese Anschuldigungen schon damals.
Nun berichtet der «Guardian» von einer weiteren ähnlichen Erfahrung: Eine Frau sagt, 1993 mit einer Freundin unter Drogen gesetzt worden und somit nicht in der Lage gewesen zu sein, ihre Zustimmungen zu geben, bevor Copperfield mit jeder von ihnen Sex hatte.
Copperfields Anwälte wiesen diese Anschuldigungen zurück und betonten, dass Drogen «kein Teil seiner Welt» seien.
Copperfield soll unangebrachten Kontakt mit Minderjährigen gehabt haben
Zudem kamen Anschuldigungen auf, dass Copperfield vier Frauen – drei davon minderjährig – während Live-Auftritten auf der Bühne unangebracht und sexuell berührt habe.
Eine andere Frau behauptet, sie habe den Magier 1991 nach einer seiner Shows kennengelernt, als sie 15 Jahre alt war. Als sie 18 wurde, hatten die beiden einvernehmlichen Sex, sagt sie zum «Guardian» – und dass sie jetzt im Nachhinein das Gefühl habe, von Copperfield «gegroomed» worden zu sein.
In schriftlichen Antworten gegenüber dem «Guardian» erklären Copperfields Anwälte, dass er «niemals unangemessen mit jemandem gehandelt hat, schon gar nicht mit Minderjährigen». Sie bestreiten jedoch nicht, dass der Magier den Teenager kannte, und sagen, sie hätten eine völlig legale und einvernehmliche Beziehung gehabt, die vier Jahre gedauert habe. Copperfield bestreite «entschieden jede Andeutung von Grooming oder sonstigem unangemessenen Verhalten». Grooming ist ein Begriff aus der Pädokriminalität und bedeutet, dass eine sehr viel ältere Person ein minderjähriges Gegenüber durch Zuneigung und Geschenke verführt, um deren Vertrauen zu erlangen und zu sexuellen Handlungen bringt. Manchmal befindet sich die minderjährige Person auch in einem Abhängigkeitsverhältnis mit der älteren Person.
Die Anwälte weisen ausserdem darauf hin, dass zum Zeitpunkt der angeblichen Übergriffe keine Beschwerden gegen Copperfield vorgebracht worden seien.
Copperfield: Name im Zusammenhang mit Jeffrey Epstein aufgetaucht
Copperfield war schon früher wegen seiner Verbindung zum angeklagten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953-2019), der 2019 im Gefängnis starb, ins Visier geraten. Sein Name war unter denjenigen, die in den im Januar entsiegelten Gerichtsdokumenten im Zusammenhang mit Epstein auftauchten. Die Nennung seines Namens bedeutet jedoch nicht, dass er ein Verbrechen begangen hat.
«Unser Mandant wusste nichts von Epsteins schrecklichen Verbrechen», zitiert der «Guardian» Copperfields Anwälte. «Wie der Rest der Welt hat er davon aus der Presse erfahren», heisst es weiter.
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