Auf einen Blick
- Trump gewinnt trotz prominenter Unterstützung für Harris
- Wirtschaftslage wichtiger als Promi-Unterstützung bei der Wahl
- Taylor Swift hat 283 Millionen Instagram-Follower
Man könnte meinen, dass in einem Land, in dem ein ehemaliger Schauspieler wie Ronald Reagan (1911–2004) oder ein Reality-TV-Star wie Donald Trump (78) zu Präsidenten gewählt werden, die Unterstützung schillernder Pop- und Hollywoodstars von Bedeutung ist. Vor allem bei einem so engen Rennen wie bei dem von Kamala Harris (60) und Donald Trump (78). Doch weit gefehlt. Donald Trump hat den Kampf ums Weisse Haus klar für sich entschieden. Kamala Harris konnte trotz der langen Liste an prominenter Unterstützung von Lady Gaga (38), Bruce Springsteen (78), Beyoncé (43) oder Oprah Winfrey (70) nicht die nötige Mehrheit der Elektronenstimmen holen.
Nicht einmal Superstar Taylor Swift (34) konnte die Wahl zugunsten der von ihr unterstützten Kandidatin beeinflussen. 2022 trug die Sängerin, der allein auf Instagram 283 Millionen Menschen folgen, noch dazu bei, die Wahlbeteiligung in den USA zu erhöhen. Nachdem sie am National Voters Day ihre Anhängerschaft dazu ermutigt hatte, wählen zu gehen, registrierten sich mehr als 35'000 Neuwähler – ein Anstieg von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
«Swift Effekt» scheitert an Wirtschaftslage
Doch warum hat der «Swift Effekt» nicht bei dieser Wahl gegriffen? «Ganz einfach: Wenn das Hackfleisch an der Fleischtheke das doppelte kostet, wie vor zwei Jahren, ist es den meisten ziemlich egal, wen Milliardärin Swift als Kandidatin unterstützt», erklärt eine Userin auf Instagram. Und tatsächlich zeigen Umfragen vor und während der US-Präsidentschaftswahl, dass die aktuelle Wirtschaftslage für viele das entscheidende Kriterium bei ihrer Stimmvergabe war. Viele hoffen darauf, dass Trump sie zurück in eine Zeit des Wohlstands führt.
Und das bringt uns zum nächsten Punkt: Donald Trump braucht keine Stars und Prominente an seiner Seite. Er selber ist der Superstar seiner Bewegung. Was auch eng mit seiner Rolle in der Reality-TV-Show «The Apprentice» (2004–2015) verknüpft ist. Der 78-Jährige verkörperte darin einen erfolgreichen und knallharten Geschäftsmann, der einen Bewerber nach dem anderen feuert. Um die Show zu vermarkten, hätten er und sein Team «das Narrativ kreiert, dass es sich bei Trump um einen überaus erfolgreichen Geschäftsmann, der wie ein Royal lebte, handelte», erklärte kürzlich John D. Miller, der ehemalige Marketing-Chef des TV-Sender NBC. «Das war masslos übertrieben, wir haben ihn erfolgreicher dargestellt, als er es tatsächlich war», so Miller. «Ich habe dabei geholfen, ein Monster zu erschaffen.»
Generationen-Kampf bei Swifties und den Eltern
Als monströs und ebenso entscheidend erweist sich auch die Generationen-Kluft bei US-Wählerinnen und Wähler. Vor und während der Wahlnacht hat auf der Social-Media-Plattform Tiktok mit «canceling out» ein neuer Trend gestartet, bei dem junge Wahlberechtigte sich dabei filmen, wie sie für Kamala Harris stimmen, um so die Pro-Trump-Stimmen ihrer Eltern zu «neutralisieren». «Doch wenn die Eltern und Grosseltern der Taylor-Swift-Fans alle für Trump stimmen, dann gewinnt am Ende eben doch Trump», fasst ein Kommentator beim TV-Sender ABC die Situation rund um die Präsidentschaftswahl zusammen.
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