Eheprobleme, Depressionen, Essstörungen. Das BBC-Interview mit Prinzessin Diana (1961–1997) aus dem Jahr 1995 sorgte für einen riesigen Skandal. Vier Stunden offenbarte die damals 34-jährige Diana dem Journalisten Martin Bashir (58) ihr Seelenleben und sprach über ihre Probleme am britischen Palast und ihre Ehe mit Prinz Charles (72).
26 Jahre später kam heraus, dass sich Bashir das Interview mit der Prinzessin mit gefälschten Dokumenten und Manipulationen erschlich. Im Mai 2021 urteilte Richter Lord Dyson (77): Bashir hatte Diana hinters Licht geführt und sie so zu dem Skandal-Interview bewegt.
Prinz William und Prinz Harry sollen Wiedergutmachung erhalten
Nun berichtet die «Mail on Sunday», dass die BBC eine Wiedergutmachung an Dianas Söhne Prinz Harry (36) und Prinz William (39) zahlen will. Die Summe: 1,5 Millionen Pfund, umgerechnet 1,88 Schweizer Franken. Das Geld soll jedoch nicht in die privaten Taschen der Royals fliessen, sondern an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet werden. Die Summe ist der genaue Betrag, den die BBC durch den Verkauf der weltweiten Rechte für das Interview bekam.
In einem offiziellen Bericht bestätigte die BBC erst im Mai 2021 die Behauptungen von Dianas Bruder Charles Spencer (57), der stets an dem Interview zweifelte. So hatte Bashir ihm und Diana gegenüber behauptet, der britische Geheimdienst höre ihre Telefongespräche mit Charles ab. Ausserdem legte er Diana gefälschte Kontoauszüge vor, die sie davon überzeugen sollten, dass Palastangestellte gegen Geld mit der Presse sprachen – und sagte Diana, sie könne im Interview ihre Sicht der Dinge erzählen.
Zwar entschuldigte sich der Journalist, betonte aber, dass es Dianas Entscheidung war, das Interview zu führen. Die BBC sagte, sie habe ihre «hohen Standards für Integrität und Transparenz nicht erfüllt.» Der amtierende Chef Tim Davie (54) erklärt, dass die BBC die Uhr nicht zurückdrehen könne. «Wir können uns nur vollständig und bedingungslos entschuldigen.»
Geld soll für wohltätige Zwecke gespendet werden
Harry und William sollen entscheiden, an welche Organisationen das Geld gespendet werden soll. Die Brüder machten dem Sender nach dem Bekanntwerden der krummen Methoden schwere Vorwürfe. So sagte Prinz William: «(...) Es ist unbeschreiblich traurig zu wissen, dass die BBC erheblich zu ihrer Angst, Paranoia und Isolation beigetragen haben (...).» Prinz Harry wird noch deutlicher. Er vermutet, dass das Interview seine Mutter «das Leben gekostet» habe.
Er selbst zog sich mit seiner Ehefrau Meghan (40) und dem gemeinsamen Sohn Archie (2) in die USA zurück, wo auch ihre Tochter Lilibet (2 Monate) das Licht der Welt erblickte. Diese Entscheidung erklärte der Prinz damit, dass er seine Familie vor dem Medienrummel, dem nach dem Bekanntwerden ihrer Beziehung vor allem Meghan ausgeliefert war, schützen wollte. (paf)