«Barbie»-Regisseurin Greta Gerwig
Indie-Queen macht Kult-Puppe zur Feminismus-Ikone

Die amerikanische Filmemacherin Greta Gerwig verhilft Barbie zu einer Imagekorrektur. Die blonde Kult-Puppe wird zum feministischen Vorbild.
Publiziert: 21.07.2023 um 00:52 Uhr
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US-Regisseurin Greta Gerwig ist bekannt für Filmen über unangepasste Frauen. Dass sie auch beim Barbie-Film Regie führt, hat deshalb erst viele überrascht.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
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Patricia BroderRedaktorin People

Mit Filmen über unangepasste Frauen wurde die amerikanische Filmemacherin Greta Gerwig (39) berühmt. Ausgerechnet sie erzählt nun die Geschichte der perfekten und immer lächelnden Barbie neu und macht aus der viel kritisierten Kinderpuppe eine feministische Ikone. Doch von Anfang an.

Mitte der 2000er-Jahre machte sich die in Sacramento (USA) geborene Greta Gerwig als Schauspielerin und Regisseurin von Low-Budget-Produktionen und Indie-Filmen einen Namen. Mit der Komödie «Frances Ha», in der Gerwig die Hauptrolle spielte und gemeinsam mit ihrem Partner und Vater ihrer zwei Kinder, Noah Baumbach (53), das Drehbuch schrieb, wurde sie 2013 einem internationalen Publikum bekannt. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Tänzerin, die immer pleite ist und der auch sonst wenig gelingt. Trotzdem hat sie grosse Pläne und bleibt optimistisch. Diese Art von Heldin sollte bezeichnend werden für die kalifornische Regisseurin. Auch Gerwigs autobiografisch geprägter, Oscar-nominierter Film «Lady Bird» (2017) erzählt die Geschichte einer eigensinnigen jungen Frau, die gegen ihre Mutter rebelliert. Gerwig selbst wurde nach eigener Aussage «sehr katholisch erzogen».

Gerwig schickt Barbie auf Selbstfindungs-Trip

Dass nun gerade eine Filmemacherin, die ihre Heldinnen stets mit Tiefgang und Wille zur Selbstermächtigung ausstattet, die Realverfilmung von Barbie übernimmt, hat erst viele überrascht. Doch Gerwig, die neben der Regie auch das Drehbuch zum Barbie-Film geschrieben hat, macht mit der blonden Kult-Puppe genau das, was sie zuvor bei sich selbst und ihren anderen Protagonistinnen getan hatte: Sie schenkt ihr Mut zur Auflehnung. «Für mich steckt in Barbies Reise eine sehr alte, spirituelle Geschichte», erklärte Gerwig kürzlich dem «Zeit-Magazin». «Sie beginnt an einem Ort, in einem Zustand, der kein Altern kennt, keinen Tod, keinen Schmerz, keine Selbstreflexion.» Und plötzlich werde sie sich all dieser Dinge bewusst. «Barbie wird aus dem Paradies vertrieben.» Eine Puppe auf dem Selbstfindungs-Trip sozusagen.

Gerwigs Film erzählt die Geschichte der klassischen blonden Barbie (gespielt von Margot Robbie), die einen perfekten Tag im Barbie-Land verbringt. Die Heldin trifft ihre Freunde am Strand. Bei einer anschliessenden Home-Party beginnt sie jedoch plötzlich laut über den Tod nach zudenken. Fortan ist nichts mehr, wie es einmal war. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Barbie-Hersteller Matel hat Film mitfinanziert

Dass das Image von Barbie dank Greta Gerwigs Film auf unterhaltsame und politisch korrekte Art aufpoliert wird, kommt allerdings nicht von ungefähr: Die Regisseurin wurde von Barbie-Produzentin und Hauptdarstellerin Margot Robbie (33) persönlich engagiert. Barbie-Hersteller Mattel hat den Film mitfinanziert. Der Spielzeughersteller bemüht sich seit Jahren um eine Image-Korrektur seiner blonden Kult-Puppe. Denn auch heute kritisieren viele Barbie noch immer als Sinnbild für oberflächliche, sexistische Werte und ein ungesundes Körperideal. Ob ein Film mit schönen schlanken Hollywoodstars dies nachhaltig zu ändern vermag, bleibt abzuwarten.

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