Nach seinem Eklat beim diesjährigen Eurovision Song Contest ist der niederländische Rapper Joost Klein (26) zurück in seiner Heimat angekommen, wie das schwedische Blatt «Aftonbladet» berichtet. Der Holländer war nach dem Auftritt im Halbfinal des ESC mit seinem Song «Europapa» disqualifiziert worden, weil er aggressiv auf eine Kamerafrau losgegangen sei. Ob es dabei zu Handgreiflichkeiten kam, ist nach wie vor unklar.
Allerdings behauptet ein Insider gegenüber «Aftonbladet», dass Klein eine Kamera «schwer beschädigt» habe und die Mitarbeiterin «sehr verärgert» gewesen sei. Ausserdem sei der Musiker angriffslustig und beleidigend gewesen. Die Frau brachte die Tat schliesslich zur Anzeige, woraufhin Joost Klein aus dem Finale des ESC ausgeschlossen wurde. «Aftonbladet» berichtet weiter, dass die Ermittlungen mittlerweile abgeschlossen seien und der Fall voraussichtlich der Staatsanwaltschaft übergeben werde.
«Joost berührte die Kamerafrau nicht»
In einer Stellungnahme am Finaltag teilte die European Broadcast Union (EBU), die den ESC verantwortet, mit: «Die schwedische Polizei untersucht eine Beschwerde einer Mitarbeiterin aus der Produktionscrew nach Joost Kleins Auftritt im Halbfinal. Wir beurteilen die Ermittlungen nicht, aber während diese laufen, wäre es nicht angemessen, ihn am Wettbewerb teilnehmen zu lassen. Wir möchten klarstellen, dass dieser Vorfall keine anderen Künstlerinnen, Künstler oder Mitglieder von Delegationen betrifft.»
Gerüchte, wonach Joost Klein die Frau tätlich angegriffen habe, bestritt der Sender Avrotros, das holländische Pendant zu SRF. «Joost berührte die Kamerafrau nicht», heisst es in einer Mitteilung. Es sei lediglich zu einer «bedrohlichen Bewegung» des Künstlers in Richtung Kamera gekommen. Auslöser sei gewesen, dass man Joost Klein nach seinem Auftritt auch hinter der Bühne noch gefilmt habe, obwohl es Vereinbarungen gegeben habe, gemäss derer es keine Aufnahmen abseits der Performance hätte geben sollen. «Dies wurde nicht respektiert», heisst es in der Mitteilung weiter.