In den am Montag veröffentlichten Gerichtsdokumenten über den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (1953–2019) sagt eine seiner Klägerinnen, Sarah Ransome, aus, dass Epstein jungen Mädchen bei ihrer Ankunft auf seiner Privatinsel Little St. James reizvolle Bikinis und Nachtwäsche der Luxus-Marke Victoria's Secret zur Verfügung gestellt habe.
Sarah Ransome sei während ihrer Aussage gefragt worden, ob sie Kleidung von Victoria's Secret bekam. Sie habe geantwortet: «Ja. Alle Outfits – es gab Kleidungsstücke, die Jeffrey Epstein auf der Insel zur Verfügung gestellt hatte und die alle von Victoria's Secret waren.»
Ransome sagt, dass Epstein und seine Mitarbeiterin Ghislaine Maxwell ein Sexhandelsnetzwerk ins Leben gerufen und die Mädchen zu abwechselndem sexuellen Missbrauch gezwungen hätten. «Wir wurden sozusagen zu einem Rotationsbesuch für Jeffrey tagsüber und abends eingeladen», behauptet Ransome.
Und weiter: «Als ich fertig war, wurde ein anderes Mädchen von Ghislaine gerufen. Und als sie fertig waren, wurde wieder ein anderes Mädchen gerufen.» Es hiess: «‹Jeffrey möchte dich in seinem Schlafzimmer sehen›, was bedeutete, dass du an der Reihe bist, misshandelt zu werden», fügt sie hinzu.
Epstein habe sich als Model-Scout ausgegeben
Dass es eine Verbindung zwischen Jeffrey Epstein und «Victoria's Secret»-Gründer Les Wexner (86) gab, wurde bereits in der Doku «Victoria’s Secret: Angels and Demons» beleuchtet. Epstein habe sich als Teil des Unternehmens ausgegeben und so junge Models für seine perversen Machenschaften rekrutiert.
Das Dessous-Model Alicia Arden (53) berichtete in der Doku von einem Erlebnis im Jahr 1997. Damals sei sie von «Model-Scout» Epstein in ein Hotel in Santa Monica gelockt worden. Der Grund: Ein Casting für Victoria's Secret. Er habe sie aufgefordert, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen, gab ihr 100 Dollar und fasste ihr an den Hintern. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei, allerdings gab es keine Konsequenzen für ihn.
Viele Frauen seien der Einladung gefolgt – in der Hoffnung auf den grossen Model-Durchbruch. Gemäss der Dokumentation habe oft die zu 20 Jahren Haft verurteilte Ghislaine Maxwell (60), Epsteins Komplizin, die Models als erstes gesehen. (fmü)