Der Name steht wie kein anderer für glamouröse Filmstars und Kinohits: Hollywood. Doch der Glanz der Traumfabrik bröckelt. Während Hollywood aufgrund seiner mangelnden Diversität immer wieder in der Kritik steht, erlebt das Filmschaffen aus Fernost einen nie da gewesenen Aufschwung. Plötzlich sprechen in der Kaffeepause alle über die südkoreanische Netflix-Serie «The Glory» oder den Kinohit «Everything Everywhere All at Once» mit der oscarprämierten malaysischen Schauspielerin Michelle Yeoh.
Der aktuelle Asien-Boom ist eine Kampfansage an den amerikanischen Kulturimperialismus, dem das Publikum jahrzehntelang ausgesetzt war. Wie erfrischend ist es, neue Schauplätze und Kulturen zu entdecken! Anstatt zum hundertsten Mal die Skyline von New York über den Bildschirm flimmern zu sehen, sieht man in den neuen Hit-Serien die Kulissen von Seoul oder Tokio. Während US-Formate nach wie vor meist vom Kampf Gut gegen Böse erzählen, sind asiatische Produktionen viel freier in der Erzählstruktur.
Was der starke östliche Einfluss auf die westliche Filmkultur für Folgen hat, bleibt abzuwarten. Eines ist aber klar: Hollywood steht unter Zugzwang. Seit 2022 ist mit Janet Yang zum ersten Mal eine asiatisch-amerikanische Frau Präsidentin der Academy – der Heimat der Oscars. Yang will die Traumfabrik diverser machen. Doch das asiatische Kino scheint Hollywood bereits abzuhängen.