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Fritz Künzli, George Michael, Charlie Chaplin
Warum sterben so viele Stars um die Weihnachtszeit?

Es war der grosse Schock unter dem Weihnachtsbaum: Am 25. Dezember vor drei Jahren verstarb der britische Popstar George Michael (†53). Todesfälle über die Festtage kommen häufiger vor als sonst im Jahr. Fachleute rätseln über dieses Phänomen.
Publiziert: 23.12.2019 um 11:09 Uhr
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Fritz Künzli schlief kurz vor Weihnachten 2019 für immer ein.
Foto: Sabine Wunderlin
Peter Padrutt

Wenn zu Weihnachten die Glöckchen läuten, der Glühwein schmeckt und und die Kerzen der Christbäume leuchten, dann sind die meisten glücklich. Doch Millionen Menschen, die am 25. Dezember 2016 etwas später ihr Weihnachtsessen einnahmen, blickten bestürzt auf das Smartphone: Der britische Superstar George Michael (†53) war plötzlich tot. Der Brite, dessen Wham!-Song «Last Christmas» im Advent rauf und runter lief, starb ausgerechnet an Weihnachten. Zufall, Fluch – oder gab es einen Sinn dafür?

Klar ist: George Michael hatte Drogen genommen, heftige Schicksalsschläge erlitten, lag mit einer schweren Lungenentzündung in Wien im Spital. Die Obduktion ergab: Er starb eines natürlichen Todes – an einer Herzmuskelentzündung und einer Fettleber.

In den USA sterben über die Festtage mehr Menschen

Wenn Menschen an Weihnachten sterben, sind wir besonders berührt. Weil wir in dieser besinnlichen Zeit besonders empfindsam sind. Aber sind die Festtage tatsächlich die tödlichsten Tage des Jahres?

Auch dieses Jahr gab es wieder traurige Nachrichten: Am Sonntagmorgen ist Fussball-Legende Fritz Künzli (†73) nach langer Demenz-Krankheit im Beisein seiner Frau Monika Kaelin (65) in der Klinik Hirslanden in Zürich eingeschlafen. Einen Tag zuvor gab es schon Trauer um den Modeschöpfer Emanuel Ungaro. Er war am Samstag im Alter von 86 Jahren in Paris verstorben. Seltsam: Auch Charlie Chaplin (1889–1977) und James Brown (1933–2006) verstarben an Weihnachten – der grosse Komiker an einem Hirnschlag, «The Godfather of Soul» an einer Lungenentzündung.

Unter Normalsterblichen ist die Todeszahl in dieser dunklen Jahreszeit ebenfalls höher: Darauf ist der Soziologe David P. Phillips vor Jahren beim Durchforsten von 57 Millionen amerikanischer Sterbeurkunden gestossen. 2016 wurden die Daten von Untersuchungen des Centers for Disease Control and Prevention und anderen Studien bestätigt.

Die Zahl der Todesfälle steigt im Herbst und erreicht zum Jahresende einen Höhepunkt. Die meisten Todesfälle gab es in den USA tatsächlich am 25. und 26. Dezember sowie am 1. Januar.

Spekulationen über die Gründe

Die Spekulationen über die Ursachen sind vielfältig: Zu Weihnachten wird zu viel gegessen und getrunken, man bewegt sich auch zu wenig. Aber das war den Forschern eine zu einfache Erklärung. Fakt ist allerdings: Schwerkranke und geschwächte Menschen sind in der kalten Jahreszeit besonders gefährdet für Viruserkrankungen. Viele Patienten gehen trotzdem nicht in die oft überfüllten Spitäler und bleiben daheim.

Wollte Hanery Amman nicht mehr?

Oder wählen Sterbende instinktiv das Ende des Jahres zum Sterben, weil diese Zeit mit Ende und Aufbruch verbunden ist? Als am 30. Dezember 2017 der grosse Musiker Hanery Amman (†65) nach einer jahrelanger Lungenkrankheit starb, waren viele seiner Fans fassungslos. Am Ende des Jahres schien es, dass der grosse Pianist sogar zu müde war, um zu sterben. Doch dann konnte er kurz vor Silvester loslassen – so wie die Nadeln Ende Jahr vom Christbaum fallen. Hatte der Komponist, der Songs wie «Alperose», «Kiosk» oder «Teddybär» für die Ewigkeit erschaffen hatte, den Jahresausklang für seinen Abschied ausgewählt? Nur er kennt die Antwort.

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