Am 1. Januar 2016 standen Hanery Amman (†65) und Polo Hofer (†72) beim «Touch the Mountains»-Festival letztmals gemeinsam auf der Bühne. Kein Wunder, dass die diesjährige Austragung des Neujahrsspektakels in Interlaken BE zur spontanen Tribute-Veranstaltung für den am 30. Dezember verstorbenen Tastengott geriet. 25'000 Menschen sangen auf der Höhematte lautstark «Alperose», den grössten Erfolg der Mundartrockstars.
«Der Lungenkrebs ist zurück. Es steht sehr ernst um mich», sagte Ammann Anfang November dem BLICK. Damals sprach er auch über seinen letzten grossen Wunsch. «Ich habe ja noch zwei Alben aufgenommen. Vor allem eine Platte mit vielen Pianoklängen liegt mir am Herzen. Ich mobilisiere alle Kräfte, dieses Projekt muss einfach fertig werden.»
Sänger Ritschi (38) und Keyboarder Andreas Hunziker (38) von Plüsch würdigten ihn schon 2002 mit einer Cover-Version von «Teddybär». «Das war für uns eine schöne Hommage, und ich glaube, wir konnten diesen Song auch jungen Leuten wieder näherbringen», sagt Ritschi.
Hunziker hat Amman in den letzten Wochen intensiv geholfen, das Instrumental-Album zu vollenden. «Es ist ein Riesenprojekt, das aber noch nicht fertig ist. Ich hoffe aber sehr, dass ich Hanery seinen letzten Wunsch erfüllen kann!» Ob eine Veröffentlichung möglich ist, hängt laut Hunziker von den Angehörigen des Verstorbenen ab.
Seit 2009 gibt es in Interlaken einen Amman-Hofer-Platz
Hanery hinterlässt einen Sohn, Marlon (27). Seine Schwester Jeannette Sutter-Amman führt seit weit über 30 Jahren das Konzertlokal Anker in Interlaken, wo der Vollblutmusiker aufwuchs. Zusammen mit dem sieben Jahre älteren Polo Hofer, der ihn auch mal im Kinderwagen herumfuhr.
Später revolutionierten die beiden den Schweizer Rock. Mit Hilfe von Ammans Vater, der über sein Musikautomatengeschäft die Rumpelstilz-Platten landesweit in den Beizen bekannt machte – Anfang der 70er-Jahre ein unschlagbares Marketinginstrument.
«Alperose» wurde 2006 vom TV-Publikum zum «grössten Schweizer Hit aller Zeiten» gewählt, gemeinsam verantwortlich waren Amman und Hofer daneben für Songperlen wie «D Rosmarie und i». 2009 errichtete ihnen die Gemeinde ein Denkmal und taufte das «Flückmätteli» auf den Namen «Amman-Hofer-Platz» um.