Doctor Strange in the Multiverse of Madness
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Offizieller Trailer:Doctor Strange in the Multiverse of Madness

Benedict Cumberbatch und Elizabeth Olsen im Blick-Interview
Die Filmbranche wird Frauen noch nicht gerecht

Benedict Cumberbatch kommt als «Doctor Strange» zurück auf die grossen Kino-Leinwände. Mit ihm: Elizabeth Olsen als Scarlet Witch. Im Interview mit Blick sprechen die beiden über Frauen in der Filmbranche und das Thema Gleichberechtigung in Hollywood.
Publiziert: 04.05.2022 um 21:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2022 um 09:37 Uhr
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Benedict Cumberbatch und Elizabeth Olsen spielen die Hauptrollen im neuen Marvel-Film «Doctor Strange in the Multiverse of Madness».
Foto: imago/Future Image
Interview: Franziska Pahle

Wie am Fliessband produzieren die Marvel-Studios einen Superheldenkracher nach dem anderen. Der neuste Streich: «Doctor Strange in the Multiverse of Madness». Darin verkörpert Hollywoodstar Benedict Cumberbatch (45) die Rolle des Zauberers Doctor Stephen Strange. Gemeinsam mit Elizabeth Olsen (33) als Scarlet Witch, eine der mächtigsten Frauen im Marvel-Universum, müssen sie die Welt retten. 2018 schwor Cumberbatch, dass er keine Rolle annehmen würde, in der seine Kollegin nicht gleich entlöhnt wird. «Gleiche Bezahlung gehört zu den zentralen Grundsätzen des Feminismus», meinte er damals.

Blick: Vor vier Jahren sagten Sie, dass Frauen die «wahren» Helden seien, was Themen wie #MeToo und Gleichberechtigung angeht. Denken Sie, dass die Filmindustrie inzwischen gerechter ist?
Benedict Cumberbatch:
Wir sind mit Sicherheit noch nicht am Ziel. Aber ich glaube, wir kommen voran. Lizzie (Anm. d. Red. Elizabeth Olsen) ist ein leuchtendes Beispiel. Sie ist eine aussergewöhnliche Schauspielerin, und jedes Mal, wenn sie das Set betritt, ist es atemberaubend und faszinierend und inspirierend, ihr zuzusehen. Sie ist das jüngste Beispiel für ein unglaubliches Talent, mit dem ich das Glück hatte zu arbeiten.

Aber wird die Filmbranche ihr gerecht?
BC:
Ich denke, dass sich die Ansprüche der Welt auch ändern müssen. Es geht nicht nur darum, gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Es geht darum, eine gleichmässige Nachfrage zu schaffen. Es geht nicht um das Verallgemeinern weiblicher Rollen. Es geht darum, dass ihre Geschichten stärker, interessanter, vielschichtiger und komplexer erzählt werden. Damit sind wir hoffentlich auf dem richtigen Weg. Es gibt mehr Möglichkeiten, etwas zu tun, ausser gleicher Lohn und gleicher Bezahlung. Aber ich als Mann sollte nicht die männliche Sicht der Dinge beschreiben. Wie sehen Sie das?

Elizabeth Olsen

Die US-Amerikanerin Elizabeth Olsen (33) ist die jüngere Schwester der Schauspiel-Zwillinge Mary-Kate und Ashley Olsen (35), die bereits als Kinder in Filmen und im Fernsehen spielten. 2022 war sie für einen Golden Globe Award in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» für ihre Darstellung in der Miniserie «Wanda Vision» nominiert. 2021 heiratete sie Musiker Robbie Arnett (30) von der Gruppe Milo Greene.

Elizabeth Olsen spielt im Marvel-Universum die Scarlet Witch.
imago/PA Images

Die US-Amerikanerin Elizabeth Olsen (33) ist die jüngere Schwester der Schauspiel-Zwillinge Mary-Kate und Ashley Olsen (35), die bereits als Kinder in Filmen und im Fernsehen spielten. 2022 war sie für einen Golden Globe Award in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» für ihre Darstellung in der Miniserie «Wanda Vision» nominiert. 2021 heiratete sie Musiker Robbie Arnett (30) von der Gruppe Milo Greene.

Frau Olsen, gerne gebe ich die Frage von Benedict Cumberbatch an Sie weiter. Was muss die Filmbranche Ihrer Meinung nach für Frauen tun?
Elizabeth Olsen:
Marvel hat es geschafft, interessante Frauenfiguren zu schaffen. Aber ich kann auch nicht sagen, dass ich nicht mit Filmen mit tollen Frauenfiguren aufgewachsen bin. Ich denke, es gibt mehr davon, und das Potenzial ist da, ein grösseres Spektrum an Geschichten über Frauen zu erzählen und interessante Rollen zu schaffen.

Benedict Cumberbatch

Der Londoner Schauspieler Benedict Cumberbatch (45) hat sich in Hollywoods A-Liga seinen Platz an der Spitze erkämpft. Bekannt wurde er durch seine Rolle als verschrobener Detektiv Sherlock Holmes in der BBC-Serie «Sherlock». Für seine Darstellung in «The Imitation Game» (2014) und «The Power of the Dog» (2021) wurde er für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.

Benedict Cumberbatch verkörpert im Marvel-Universum den Superhelden Doctor Strange.
imago/PA Images

Der Londoner Schauspieler Benedict Cumberbatch (45) hat sich in Hollywoods A-Liga seinen Platz an der Spitze erkämpft. Bekannt wurde er durch seine Rolle als verschrobener Detektiv Sherlock Holmes in der BBC-Serie «Sherlock». Für seine Darstellung in «The Imitation Game» (2014) und «The Power of the Dog» (2021) wurde er für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.

Welche Frauen bewundern Sie?
EO:
Gerade im Marvel-Universum gibt es wunderbare Frauen. Tessa Thompson verkörpert mit Valkyrie eine sehr verspielte Figur. Margot Robbie leistet als Harley Quinn in «Birds of Prey» fabelhafte Arbeit. Ich weiss nicht, ob ich diese Figuren spielen wollen würde, weil ich es so sehr liebe, den Frauen bei ihrer Arbeit zuzuschauen.

Benedict Cumberbatch und Elizabeth Olsen im neuen Film
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«Doctor Strange»:Benedict Cumberbatch und Elizabeth Olsen im neuen Film

Im Film «Doctor Strange in the Multiverse of Madness» geht es um Parallelwelten. Glauben Sie, dass es so etwas gibt?
EO:
Ich glaube nicht daran, aber ich finde es faszinierend, darüber nachzudenken, wie sich jede Entscheidung auf uns auswirkt. Ich existiere, weil meine Eltern diese Entscheidung getroffen habe, wir sind alle hier wegen einer Reihe von Entscheidungen, die jemand vor uns getroffen hat. Die Vorstellung, dass es die Möglichkeit gibt, dass die Dinge hätten anders laufen können, ist sehr interessant.

BC: Ich denke, das Leben an sich ist schon komplex genug, ehrlich gesagt. Ich glaube nicht, dass ich damit umgehen könnte.

Welche Superkraft wünschen Sie sich privat?
BC:
Eine, die es in den Comics nicht gibt. Es wäre die Macht, Empathie über Hass zu stellen. Statt Konflikt und Wut sollten die Menschen Richtung Liebe und Lösungen streben. Das wäre eine dringend benötigte Superkraft im Moment. Ich glaube, man nennt es Diplomatie, aber das geht nicht so schnell, wie es eine Superkraft könnte. Wenn ich eine Kraft von Dr. Strange wählen könnte, dann die Fähigkeit, von einem Ort zum anderen zu gelangen, ohne zu reisen. Das könnte ich in meinem Leben gebrauchen.

«Doctor Strange in the Multiverse of Madness» läuft ab dem 4. Mai in den Schweizer Kinos.

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