Seit letzten Freitag liegt sie uns im Ohr – die eingängige Afrika-Hymne, die uns beim Start der fünften Staffel von «Hin und weg» schwelgen liess. In fünf Folgen erzählt die SRF-Sendung mit Mona Vetsch (46) die Geschichte des Schweizer Musikers Beda Ehrensperger (42), der in Ghana seine grenzenlose Liebe fand. Sehnsuchtsvoll, aber auch etwas wehmütig klingt sein Song «Why You Left Me». Er schrieb das Lied, bevor er sich entschieden hatte, mit seiner afrikanischen Frau Mefia (39) das Aargauer Dorf Dättwil Richtung Ghana zu verlassen. Er wollte ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern und 2019 in Accra, der Hauptstadt von Ghana, ein neues Leben anfangen.
Es funkte beim Tanzen im Club
Gefunkt zwischen den beiden hatte es dort vor 17 Jahren in einem Club. Der Multiinstrumentalist hatte ein Jahr lang in Ghana Trommelunterricht genommen. Eine Nacht lang hatten die beiden durchgetanzt. «Es braucht immer zwei zum Küssen – aber ihr Mund war zuerst bei mir», erinnert sich Ehrensperger lachend. Und Mefia sagt: «Wir mögen und lieben einander. Wir sind wie Magnete, die einander anziehen.»
Inzwischen sind die beiden in Ghana sesshaft geworden. Mefia hatte am Stadtrand von Accra vor 15 Jahren ein Stück Land gekauft, auf dem die beiden ein Kulturzentrum mit Restaurant und Hotel errichteten. Sie haben zwei Söhne: Evan (10), der jüngere, ist wie sein Vater selber begeisterter Schlagzeuger und hat seinen eigenen Youtube-Kanal. Der ältere Sohn Levin (15) hatte zuerst Mühe, die Schweiz zu verlassen. «Wir haben ihm dann den Wunsch eines Hundes erfüllt – und heute ist auch er glücklich in Ghana angekommen.»
Ein Leben ohne Agenda
Der Musiker sinniert: «Wenn man in eine andere Kultur heiratet, dann läuft vieles anders. Man wird aus der Komfortzone gerissen, aber genau das macht das Leben spannend.» Von Mefia habe er gelernt, den Tag nicht immer zu verplanen, «dafür aber mehr im Jetzt zu leben, ohne immer eine Agenda zu führen».
Beda Ehrenspergers Herzstück ist seine Musikschule für Strassenkinder, die auf Spendengelder angewiesen ist. Daran angeschlossen ist ein Übungsraum und ein Studio.
«Die Liebe zu Mefia ist tiefer geworden», erzählt der Musiker. Wir sind ein super Team. Sie kümmert sich um die Bar und das Hotel – und ich bin viel im Studio und auf der Bühne.» Ehrensperger tritt oft mit Atongo Zimba (55) auf, der im Land Kult ist. Und so fand der Schweizer Musiker nicht nur seine grosse Liebe in Ghana – er schlug auch musikalisch Wurzeln und ist drauf und dran, hier ein Star zu werden.
